"Licht ins Dunkel": Schwerpunkt Soforthilfe

Bereits seit 9 Uhr läuft in ORF 2 die heurige Spendengala von "Licht ins Dunkel". Prominente und Soldaten des Bundesheeres sitzen an den Spendentelefonen und nehmen Spendenzusagen entgegen. Kurt Nekula, der neue Präsident von "Licht ins Dunkel", spricht über die Aufgaben und Möglichkeiten der Hilfsaktion.

Kurt Nekula, der Präsident von "Licht ins Dunkel", im Gespräch mit Petra Schönbacher

Soforthilfe wichtig

Kurt Nekula sieht als wichtiges Tätigkeitsfeld für "Licht ins Dunkel" die Soforthilfe. Sie dient der Überbrückung, bis zu dem Zeitpunkt, an dem öffentliche Maßnahmen des Sozialwesens greifen. Das sei oft extrem wichtig, es ginge dabei um Traumatisierungen, so Nekula. "Es geht oft um ganz banale Dinge wie zum Beispiel Wohnen, Heizen, Essen und Kleidung. Jetzt, vor Weihnachten, haben wir es wieder erlebt, ein, zwei Tage vor dem Wochenende: Ansuchen, dringende Hilfe um Unterstützung. Da muss man sehr rasch reagieren."

Die Armutsbekämpfung werde auch künftig im Mittelpunkt stehen müssen, so Nekula, weil "Armut ein Thema aller Industriegesellschaften, ein ganz besonderes Thema der Ballungsräume, ist. Es ist auch eng verbunden mit Bildungsferne. Wir sehen aus allen einschlägigen Studien, dass Kinder mit weniger erfreulichen Ergebnissen in der Regel Eltern mit niederen Bildungsabschlüssen haben, d.h. sowohl die Armut als auch das Bildungsniveau werden weitergegeben."

Kooperation Sozialstaat - Zivilgesellschaft

Auch wenn immer öfter soziale Vereine einspringen müssen, wenn der Staat keine Hilfe bereitstellt, baut Nekula auf den Sozialstaat: "Ich glaube, dass das auch weiterhin ganz zentral sein wird. Die Kraft und Stärke des Sozialstaats zurückzunehmen wäre sicher der falsche Weg, im Gegenteil: Es gibt eine steigende Zahl armutsgefährdeter Gruppen. Da finde ich es wichtig, dass es eine starke Zivilgesellschaft und eine dem Sozialstaat verpflichtete öffentliche Hand gibt, die gut kooperieren."

Beim Thema Spendenverhalten ist Nekula voll des Lobes für die Österreicher: "Ich muss in großer Dankbarkeit sagen, dass die Österreicherinnen und Österreicher völlig unabhängig von ihrem Einkommen und von ihrer sozialen Lage spendenbereit sind. Ich habe das auch heuer zum wiederholten Male am Spendentelefon erlebt: Vom Kind, das sein Taschengeld spendet, zu Menschen, denen es offensichtlich nicht besonders gut geht, aber die trotzdem bereit sind, eine Spende zu geben, bis hin zu Leuten, die sich nicht schwer tun, einige hundert Euro zu spenden, ist die Bereitschaft breit gestreut.