Wehrpflicht-Debatte: Der Ton wird rauer

Die Volksbefragung zur Wehrpflicht rückt näher und der Ton zwischen den Koalitionsparteien verschärft sich zusehends. In zwei getrennten Pressekonferenzen haben sich Verteidigungsminister Norbert Darabos, SPÖ, und ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch gegenseitig Tricksereien und Greuelpropaganda vorgeworfen.

Abendjournal, 28.12.2012

Darabos: "Wehrpflicht ineffizient"

Mit Freundlichkeiten hält man sich jetzt nicht mehr auf. "Was mich am meisten ärgert ist, dass an allen Ecken und Kanten getrickst wird", sagt ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch in Richtung SPÖ. Von dort kontert Verteidigungsminister Norbert Darabos: "Die ÖVP hat sich besonders dadurch ausgezeichnet, dass sie Gräuelpropaganda verbreitet und bewusst Ängste geschürt hat."

Die Wehrpflicht sei ineffizient, so Darabos. Viel zu viel Zeit müsse in die Ausbildung gesteckt werden, sagt der Minister: " Massenheere sind passé. Die allgemeine Wehrpflicht hat damit eine Entwicklung hinter sich, an deren Schlusspunkt nur ihr Ende stehen kann." Darabos bleibt dabei, dass ein Berufsheer nicht mehr kosten würde als das derzeitige System.

SPÖ und ÖVP hoffen auf hohe Beteiligung

Genau das will man bei der ÖVP aber nicht glauben. Generalsekretär Rauch: "Faktum ist: Ein Berufsheer kommt teurer als das jetzige System." Die ÖVP bleibe bei ihrer Position, für einen sechsmonatigen Grundwehrdienst und für einen neunmonatigen Zivildienst.

Einig sind sich die beiden in lediglich einem Punkt. Sowohl SPÖ als auch ÖVP hoffen, dass möglichst viele Menschen am 20. Jänner an der Volksbefragung teilnehmen werden.

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