Salzburg: Weiter Unklarheit über Gelder

In Salzburg geht unterdessen das Rätselraten darüber weiter, wer, was und wann von den Spekulationsgeschäften des Landes gewusst hat. Einen Monat nach Auffliegen der Affäre ist weiterhin unklar, wie viele Millionen nun tatsächlich verspekuliert wurden.

Abendjournal, 4.1.2013

Fast ein Monat nach bekannt werden der Salzburger Finanz-Affäre, zeichnet sich immer noch kein klares Bild ab, was eigentlich passiert ist und wie viel Geld verspekuliert worden ist. Dafür gibt es beinahe täglich neue Anschuldigungen. Heute ist der Salzburger ÖVP Landes-Chef Wilfried Haslauer vorgeprescht. Er beschuldigt den Finanzbeirat schon seit 2008 über Verluste aus den Spekulationsgeschäften in Höhe von 316 Millionen Euro gewusst zu haben. Das sei aus Protokollen des Aufsichtsgremiums ersichtlich, so Haslauer. Während die ÖVP nicht davon informiert worden sei, müsse Ex-Finanzlandesrat David Brenner (SPÖ) von den Verlusten gewusst haben, sagt Haslauer.

Verwirrung herrscht auch in einer zweiten Tangente in der Causa. Nämlich wo 445 Millionen Euro Wohnbaugelder verblieben sind. Landeshauptfrau Gabi Burgstaller hatte der 41jährigen Ex-Referatsleiterin zuletzt vorgeworfen das Geld verbotenerweise verspekuliert zu haben. Das hat die Frau gestern vehement zurückgewiesen. Das Geld sei ganz normal in der Bilanz des Wohnbaufonds zu finden. Dieser Darstellung der beschuldigten hat heute wiederum der Geschäftsführer des Wohnbaufonds widersprochen. Klarheit im Salzburger Finanzdschungel ist also derzeit nicht absehbar. Unterdessen ermittelt auch die WKSTA unter Hochdruck in der Affäre.

Zehn Personen wurden bereits zur Finanzaffäre zum Teil mehrfach befragt. 400 Aktenordner werden derzeit elektronisch erfasst und umfangreiches beschlagnahmtes Datenmaterial von den Computern der Salzburger Finanzabteilung gesichtet, heißt es bei den Korruptionsermittlern. Die Salzburger Ex-Referatsleiterin, derzeit noch die einzige Beschuldigte in der Causa, wurde bereits zweimal zu den Vorwürfen einvernommen.