ESM besorgt erstmals Mittel am Finanzmarkt
Ein Mittel, die Probleme der Euro-Zone in den Griff zu bekommen, ist der permanente Euro-Rettungsschirm ESM; der hat heute erstmals, seit er im Oktober in Kraft getreten ist, auf dem Finanzmarkt frisches Geld aufgenommen, also Anleihen verkauft.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 8.1.2013
Der ESM hat mit dem Verkauf der dreimonatigen Papiere 1,9 Milliarden Euro eingesammelt und dabei noch ein gutes Geschäft gemacht. Denn der Zinssatz, den der Verkäufer der Anleihe dem Käufer zahlen muss, lag mit 0,03 Prozent im negativen Bereich. Das heißt die Anleger zahlen dafür, dass sie dem ESM Geld borgen dürfen. Viele Investoren betrachten den ESM also nach wie vor als sicheren Hafen - dass die Ratingagentur Moody's dem Schutzschirm vor einem Monat die Spitzenbonität entzogen hat, wirkt sich noch nicht negativ aus.
Unter den Käufern der ESM-Papiere war auch Japan - was erhofft sich das Land vom ESM-Investment?
Der japanische Finanzminister Taro Aso sagt, Japan will helfen, die Finanzstabilität in Europa zu unterstützen und die Schuldenkrise zu bekämpfen. Europa ist ja ein wichtiger Handelspartner Japans, und wenn es Europa besser geht, erhofft sich Japan positive Auswirkungen auf die eigene Landeswährung, den Yen. Der Kurs des Yen ist derzeit nämlich im Vergleich zu anderen Währungen sehr hoch, das macht japanische Produkte im Ausland teurer und schadet der exportorientierten japanischen Wirtschaft.