Österreich ist auf Oscar-Kurs

Spannung und Vorfreude in der Österreichischen Filmszene: Heute wurden in Los Angeles die Oscar-Nominierungen bekannt gegeben. Regisseur Michael Haneke kann sich über gleich fünf Nominierungen für seinen Streifen "Amour/Liebe" freuen. Schauspieler Christoph Waltz ist für seine Rolle als Kopfgeldjäger in "Django Unchained" als bester Nebendarsteller nominiert.

Michael Haneke

(c) Schlager, APA

Abendjournal, 10.1.2013

Haneke zufrieden: "Angenehm für europäischen Autorenfilm"

Eine Oscar-Nominierung für den besten nicht-englischsprachigen Film war erwartet worden, doch dass Michael Hanekes Film "Amour" auch noch in den Hauptkategorien bester Film, beste Regie, bestes Drehbuch und Emmanuelle Riva als beste Hauptdarstellerin nominiert wurde, übertrifft alle Erwartungen.

Haneke zeigt sich überaus zufrieden, aber auch ein wenig überrascht: "Meistens haben so viele Nominierungen nur die großen Blockbuster, wo viele berühmte Namen vorkommen, und es ist angenehm für einen europäischen Autorenfilm, dass er damit konkurrieren kann."

Will sich überraschen lassen

Hanekes österreichischer Produzent Veit Heiduschka schlägt in dieselbe Kerbe: "Das Interessante dabei ist ja nur, dass gerade Michael Haneke, der eigentlich Filme macht, die gegen den Mainstream sind, jetzt plötzlich genau im amerikanischen Raum so hoch gelobt wird."

Zur Chance auf einen tatsächlichen Oscar-Gewinn gibt sich Haneke zurückhaltend: "Man muss sich überraschen lassen. Wenn man hingeht und einer Sache entgegen fiebert, wird man sie wahrscheinlich nicht kriegen."

Auch Waltz nominiert

Leicht wird es ohnehin nicht, denn Hanekes Konkurrenz in den Kategorien bester Film und beste Regie ist enorm, etwa mit Steven Spielberg und seinem Präsidenten-Film "Lincoln", der insgesamt zwölf Nominierungen erhielt und damit der große Favorit ist, oder Ang Lee, der für "The Life of Pi" elf Mal für einen Oscar antreten wird. Acht Nominierungen erhielt die Tragikomödie "Silver Linings", je sieben das Musical "Les Misérables" und Ben Afflecks Politthriller "Argo".

Aus österreichischer Sicht zudem erfreulich: Schauspieler Christoph Waltz ist nach "Inglorious Bastards" erneut für einen Oscar als Nebendarsteller in Quentin Tarantinos "Django Unchained" im Rennen.