Mali: Zäher Kampf gegen Rebellen

Seit vier Tagen kämpfen die Franzosen in Mali gegen die Islamisten. Die französischen Kampfjets bombardieren auch den Norden des Landes, der sich fest in der Hand der Rebellen befindet. Dabei gibt es auch Misserfolge: Die Islamisten haben die Stadt Diabali im Süden unter ihre Kontrolle gebracht. Anscheinend wurde die Schlagkraft der Rebellen unterschätzt.

Abendjournal, 14.1.2013

Panzer der Rebellen zerstört

Die Luftangriffe auf die strategisch wichtige Stadt Gao haben zwar aufgehört, doch berichten Augenzeugen, dass viele Kriegsfahrzeuge und Panzer der Rebellen zerstört wurden. Der Bürgermeister von Gao befindet sich im Exil in der Hauptstadt Bamako. Er ist glücklich, dass die Islamisten endlich bombardiert werden. "Ich habe sogar verlangt, dass man meine Hotels in Gao bombardiert, dort wohnen die Rebellen. Ich verliere Millionen, aber ich bin bereit, wieder bei null anzufangen."

Waffen aus libyschen Beständen

Doch überall ist es nicht so einfach. Denn auch wenn Frankreich im Norden und Südosten militärische Erfolge verbuchen kann, so wurden die Islamisten zumindest im Südwesten des Landes unterschätzt. Der französische Verteidigungsminister Jean Yves le Drian gibt zu, dass die Rebellen über sehr viele Waffen verfügen: "Es bleibt eine sehr schwierige Situation im Westen, wir sind dort mit Gruppen konfrontiert, die extrem bewaffnet sind."

Diese Waffen stammen aus libyschen Beständen. Es sind schwere Maschinengewehre und sogar angeblich Boden-Luft-Raketen. Viele islamistische Kämpfer waren Söldner unter Muammar Gaddafi und haben ihre Waffen mitgenommen. Sie haben jetzt die Stadt Diabali unter ihre Kontrolle gebracht und es wird schwer werden, sie von dort zu vertreiben.