Armstrong gesteht Doping

Oprah Winfrey, berühmt für ihre Fernsehinterviews, hat es Lance Armstrong herausgelockt. Der frühere Radprofi gibt in der US-Talk-Show von Oprah Winfrey zu, bei all seinen sieben Siegen auf der Tour de France gedopt gewesen zu sein. Anders wäre die Siegesserie gar nicht möglich gewesen.

Morgenjournal, 18.1.2013

Hannelore Veit

"Yes", ich habe gedopt

Ruhig und kontrolliert sitzt Lance Armstrong in einem Hotelzimmer in Dallas Oprah Winfrey gegenüber, überlegt und anfangs einsilbig seine Antworten. Haben Sie gedopt fragt Oprah Winfrey. Lance Armstrong: "Yes" und er gibt zu: mit EPO, mit Eigenblut, mit Testosteron, mit Wachstumshormonen. Ohne Doping hätte er nicht sieben Mal die Tour de France gewinnen können.

Warum gesteht er jetzt, nach mehr als zehn Jahren heftigen Leugnens, Doping zu. Darauf habe er keine gute Antwort, so Armstrong.

Konsequenzen nicht abschätzbar

Ganz anders haben sich Armstrongs Aussagen da in der Vergangenheit angehört. Ganz klar, er habe nie gedopt, sagt er damals sogar unter Eid und klagt Kollegen, die das behaupten. Das war ein großer Fehler, sagt Armstrong heute. Manche werden mir das nie verzeihen und ich verstehe das.

Was dieses Geständnis für Armstrong bedeutet, ob es juristische Konsequenzen hat, das ist offen. Und dessen ist sich der Kontrollfreak, als der sich Lance Armstrong selbst sieht, bewusst. Zum zweiten Mal in seinem Leben, nach seiner Krebserkrankung und nach diesem Interview könne er die Konsequenzen nicht abschätzen