Prezi: Von Ungarn zur Weltspitze

Aus der Not heraus hat vor 12 Jahren ein ungarischer Architekt und Multimedia-Künstler ein Präsentationsprogramm erfunden. Mittlerweile ist daraus ein Start-up-Unternehmen mit Investoren aus den USA und rund 17 Millionen Kunden weltweit geworden. Prezi heißt das Programm, das eine Alternative zu den großen Präsentationsprogrammen wie PowerPoint oder Keynote sein will.

Morgenjournal, 19.1.2013

17 Mio. Kunden

Sein erstes "Prezi" hat er 2001 gemacht - er wollte keine Folien nacheinander herzeigen, sondern auf einer großen Fläche hin- und her-zoomen. Kollegen wollten wissen, wo man diese Software bekommt - und schließlich, vor fünf Jahren, hat Adam Somlai-Fischer mit einem Computerwissenschaftler und einem Unternehmer ein Start-up-Unternehmen gegründet. Eineinhalb Millionen Dollar gab es von den Investoren Sunstone Capital und TED, zu den Beratern gehört Twitter-Mitbegründer Jack Dorsey. Mittlerweile läuft es gut, sagt Adam Somlai-Fischer - 17 Millionen Kunden und jeden Monat kommen eine Million dazu. 100 Mitarbeiter in den Büros in Budapest und Los Angeles.

Die meisten Kunden hat man derzeit in Europa und Asien - dort haben etwa vor kurzem die Präsidentschaftskandidaten in Südkorea im Fernsehen ihre Pläne mit Prezi hergezeigt. Große Hoffnungen setzt die Firma aber auf das Geschäft in den USA, wo die Menschen viel öfter Präsentationen machen müssten als in Europa. Das sei Teil ihrer Kultur.

Wachstum ohne Übernahme

Im Match mit den Großen - also PowerPoint von Microsoft und Keynote von Apple - kann Prezi nicht wirklich mithalten, bekommt aber branchenintern durchaus gute Kritiken und landet in Tests meist recht weit vorne. Und wenn einer der Großen wie Microsoft oder Apple daherkommt und die Firma kaufen will? Adam Somlai-Fischer wäre dagegen: Es gebe mehr Übernahmen die schiefgehen also solche die gelingen. Meist seien die Firmenkulturen zu unterschiedlich. "Wir wollen wachsen und erreichen, dass einmal jeder Mensch Prezi verwendet. Daher ist eine Übernahme momentan nicht das Richtige."

In den USA hätten Unternehmensgründer das Ziel, einmal so groß zu werden wie Google, in Europa sei das Ziel der Gründer, einmal bei Google zu arbeiten, sagt Adam Somlai-Fischer. Über Umsatzzahlen und -pläne will Adam Somlai-Fischer nicht sprechen, der Umsatz wird in der Branche auf 20 Millionen Euro geschätzt. Nur über eine Zahl gibt er gerne Auskunft: Er selbst habe mittlerweile 2.200 "Prezis" gemacht.

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