Im Schatten der Pyramiden
Die Nekropole von Giza mit ihren monumentalen Pyramiden ist eines der am besten erforschten Gebiete des Alten Ägypten. Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts das wissenschaftliche Interesse an ägyptischer Geschichte und Mythologie entfachte, gehörte auch ein österreichisches Forschungsteam zu den ersten Ausgräbern auf dem Plateau von Giza.
8. April 2017, 21:58
Im Schatten der Pyramiden von Cheops, Chephren und Mykerinos wurden in den Jahren 1912 bis 1929 sieben große Ausgrabungskampagnen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt. Diesen Pionieren der archäologischen Ausgrabungen ist ab morgen eine Sonderausstellung im Wiener Kunsthistorischen Museum gewidmet. Die Schau trägt den Titel "Im Schatten der Pyramiden" und zeigt kulturhistorisch wertvolle Funde wie kostbare Grabbeigaben oder Grabstatuen und zeichnet die 101-jährige Geschichte österreichischer Ausgrabungen am Plateau von Giza nach.
Kulturjournal, 21.01.2013
1912 untersuchte erstmals ein österreichisches Forscherteam die Architektur und Dekoration privater Gräber rund um die Pyramiden von Giza in Ägypten. Ihre Skizzen, Dokumente, Tagebucheinträge und Grabungsfunde geben noch heute, 101 Jahre später, wertvolle Einblicke in die altägyptische Kultur, erklärt die Ausstellungskuratorin Regina Hölzl.
Mastaba-Gräber als Informationsquellen
Zentrales Exponat der Ausstellung ist die lebensgroße Statue von Hemiunu, dem Neffen des Königs Cheops, der auch Architekt der Cheops-Pyramide war. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die sogenannten Mastaba-Gräber, deren Bauform an eine überdimensionale Sitzbank erinnert und die im Inneren reich mit Statuen, Reliefs und Architekturelementen ausgestattet waren.
Virtuelle Ausstellungselemente
Ergänzt wird die Schau im KHM durch zahlreiche multimediale Installationen, die in Kooperation mit der Technischen Universität Wien entstanden sind. In interaktiven, virtuellen Rundgängen über das Giza-Plateau oder durch rekonstruierte Mastaba-Gräber können die Besucher die Faszination dieser Grabstätten nachempfinden, erklärt Sabine Haag, die Direktorin des Kunsthistorischen Museums.
Die Sonderausstellung "Im Schatten der Pyramiden" ist Teil des internationalen "Giza Archive Project", eine digitale Plattform, die Fundjournale, Tagebuchaufzeichnungen und alte Fotos früher Ausgrabungen virtuell zugänglich macht. Es gehe nämlich nicht nur darum, die 4.500 Jahre alten Ausgrabungen zu zeigen, sondern auch Einblicke in die mehr als 100-jährige Grabungsgeschichte am Plateau von Giza zu gewähren, sind Sabine Haag und Regina Hölzl überzeugt.
Service
Ö1 Club-Mitglieder bekommen im Kunsthistorischen Museum ermäßigten Eintitt (EUR 3,-).
KHM