
NASA
Im Fokus - Religion und Ethik
Sind wir allein im All?
Mit diesem Thema im Fokus: Eine Spurensuche
21. Mai 2025, 16:05
Unser Universum hat unvorstellbare Dimensionen. Die Milchstraße, in der wir leben, ist nur eine unter etwa einer Billion Galaxien. Und jede dieser Galaxien besteht aus hunderten Milliarden Sternen. Da muss es doch - jenseits der Erde - noch irgendwo Leben geben.
Das "James-Webb-Teleskop" - im Dezember 2021 ins All geschossen - könnte da Aufklärung bringen. Der Zehn-Milliarden-Dollar-"Sternengucker" blickt nicht nur tief in die Vergangenheit unseres Universums, er untersucht auch die Atmosphären von hunderten und aberhunderten von Exoplaneten. "Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte haben wir nun die Möglichkeit, nach Spuren von Leben im All zu suchen und das Vorhandensein von Leben nun auch wissenschaftlich nachzuweisen", schwärmt die Salzburger Astrophysikerin Lisa Kaltenegger, Leiterin des "Carl Sagan Institutes" an der Cornell-University in den USA. Die Chancen dafür seien hoch, findet die Forscherin.
Die Beschäftigung mit den Geheimnissen des Kosmos hat auch eine religiöse Komponente. Manche werden von einem existenziellen Gefühl des Staunens ergriffen, wenn sie sich die Dimensionen des Universums vergegenwärtigen. Andere meinen, die Beschäftigung mit kosmologischen Fragen lehre den Menschen vor allem eines: Demut. Und wieder andere halten den Kosmos für ein lebendiges Wesen oder - auch diese Hypothese gibt es - für ein riesiges, überdimensionales Gehirn.
Der in Bern lehrende Theologie Andreas Losch hat seine persönliche Antwort auf eine der Urfragen der Menschheit gefunden. "Wenn Sie mich fragen: Wo ist Gott im Universum? Dann sage ich: jenseits, wo immer das ist. Aber auch: in allem drin." - Gestaltung: Günter Kaindlsdorfer