Gartenkunst und Gartenzwerge
Von "Menschen und von Lebenskunst" kündete einst der Untertitel von "Leporello", und frei nach diesem Motto konnten wir auch immer wieder überraschende Seiten an Protagonisten des Kulturlebens entdecken, die der Öffentlichkeit bis dahin kaum oder gar nicht bekannt waren.
27. April 2017, 15:40
Gartenkunst
Im Herbst 1993 etwa war dem polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki beim Festival Wien Modern ein Schwerpunkt gewidmet. Im Gespräch mit "Leporello" ging es aber weniger um die Musik als um die Garten-Leidenschaft des Künstlers. Der Komponist pflegt eine Leidenschaft für Bäume! Auf seinem Gut südöstlich von Krakau hat Penderecki 16 Hektar artenreichen Wald angelegt. Krzysztof Penderecki hat sich eingehend mit Gartenkunst in aller Welt befasst, und die Erkenntnisse auf seinem barocken Anwesen botanisch umgesetzt.
Komponist Krzysztof Penderecki der heuer übrigens 80 Jahre alt wird, machte sich für "Leporello" schon 1993 Gedanken über den Lauf der Zeit, das Leben und die Kunst. Und die Bäume dienten ihm dabei als Inspiration. Ob Komponist Penderecki in seinem polnischen Kunst-Garten auch Kunst-Gartenzwerge beherbergt, ist nicht bekannt. In Wien jedenfalls war den possierlichen Gesellen 1995 gar eine Ausstellung gewidmet.
Gartenzwerge
Der gute alte Gartenzwerg ist heute im Verschwinden begriffen. Allerlei anderer Zierrat aus dem Grüngroßmarkt hat ihn gnadenlos verdrängt. 1995 freilich feierte der Gnom noch fröhliche Urständ und die Journalistin und Zwergenforscherin Ingrid Greisenegger recherchierte seine wechselvolle Geschichte. Große Freude am Gnomenkult der 90er Jahre hatte auch der mittlerweile leider verstorbene Kolumnist Herbert Hufnagl. Als erklärter Zwergenfreund prognostizierte er den gemütlichen Genossen eine große Zukunft.
Hier irrte der Zwergenanwalt zwar, aber in Wiens weitläufigen Schrebergartensiedlungen ist er ja doch noch da und dort anzutreffen, der Gnom mit der großen Geschichte.