Ägypten: Ausnahmezustand verhängt

In Ägypten drohen sich die Fronten zwischen Präsident Mursi und der Opposition weiter zu verhärten. Nach den fast 50 Toten bei Ausschreitungen am Wochenende und der Verhängung des Ausnahmezustands, haben heute die größten Oppositionsgruppen des Landes das Dialogangebot von Präsident Mohamed Mursi ausgeschlagen. Für den Abend sind neue Demonstrationen angekündigt.

Abendjournal, 28.1.2013

Präsident im Visier

Die Stimmung im Land ist aufgeheizt: trotz Ausnahmezustand sind heute hunderte Menschen in Kairo auf die Straße gegangen. Die Wut richtet sich gegen Präsident Mohammed Mursi. Er sei schuld am Blutvergießen, er müsse zurücktreten, so die Demonstranten. Die Polizei trieb daraufhin die Menge mit Tränengas auseinander. Ein Mann wurde dabei getötet.

Die Lage könnte sich weiter zuspitzen, da nun die Regierung den Einsatz der Armee gegen die Demonstranten erlaubt hat. Präsident Mursi erhält dafür Sondervollmachten. Vor diesem Hintergrund scheint ein Dialog zwischen Präsident und Opposition unmöglich.

Mursi hat zwar für heute nachmittag zu Gesprächen geladen, führende Oppositionelle habe aber abgelehnt. Kein Dialog-solange Blut fließt, sagt linke Präsidentschaftskandidat Hamid Sabahy. Und kündigt weitere Demonstrationen an.