Mali: Islamistenführer verhaftet

Nach dem Besuch des französischen Präsidenten am Samstag hat die französische Luftwaffe mehrere Ziele im Norden Malis an der algerischen Grenze bombardiert. Anschließend ist es der malischen Armee gelungen, zwei hochrangige Islamistenführer festzunehmen. Einer von ihnen ist die Nummer drei der Islamistengruppe Ansar Dine, dem Gräueltaten in der Wüstenstadt Timbuktu vorgeworfen werden.

Morgenjournal, 4.2.2013

Gräueltaten und Geiselnahmen

24 Stunden lang hat die französische Luftwaffe den streifen nördlich von Kidal bombardiert. Daraufhin ist die malische Armee vorgerückt. Ihr ist es gelungen, nach intensiven Feuergefechten zwei Islamistenführer zu verhaften, bestätigt Oberst Mohamed Assalé, der Sprecher der malischen Streitkräfte: "Es handelt sich um Mohammed Moussa Ag Mouhamed. Es ist der, der die Scharia in Timbuktu angeordnet hat. Der andere ist für die Entführung der letzten französischen Geiseln verantwortlich", sagt Assalé. Die beiden werden jetzt zur Befragung nach Kidal gebracht.

Austausch gegen Geiseln?

Mohamed Moussa Mouhamed ist die Nummer drei der Islamisten-Gruppe Ansar Dine. Er hat monatelang die Wüstenstadt Timbuktu in Angst und Schrecken versetzt. Hunderten Menschen wurden die Hände abgehackt, unzählige wurden ausgepeitscht. Er hatte auch befohlen sämtliche Mausoleen der Stadt zu zerstören und die Schriftrollen der Bibliothek zu verbrennen. Der andere soll für die Entführung der letzten französischen Geiseln verantwortlich sein. Ein Faustpfand für Frankreich. Denn seine Gruppe hat bereits angekündigt, man sei zu Verhandlungen bereit.

Francois Hollande könnte nun einen Austausch in Erwägung ziehen. Denn durch die Befreiung der letzten sieben französischen Geiseln würde der französische Präsident auch innenpolitisch punkten.