Dramatischer Anstieg bei Cybercrime
Die Kriminalstatistik des Jahres 2012 zeigt eine regelrechte Explosion der Taten von Cyberkriminellen. Die Fälle von IT-Kriminalität sind um mehr als 100 Prozent gestiegen. Die Gesamtzahl der Anzeigen hat gegenüber dem Vorjahr hat hingegen mit 1,5 Prozent kaum zugenommen, die Aufklärungsquote ist um 0,8 Prozentpunkte leicht zurückgegangen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 5.2.2013
Beate Tomassovits
Internet als anonymer Markplatz
Österreichs Ermittler versuchen seit geraumer Zeit Schwerpunkte bei den wichtigsten Kriminalitätsfeldern, den von ihnen so genannten "Big Five" zu setzen. Dazu zählen Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser, Kfz-Diebstähle, Gewaltverbrechen, Wirtschaftskriminalität und Cybercrime, also Kriminalität im Internet. In diesem Bereich sind die Delikte stark angestiegen, vor allem der gewerbsmäßige Betrug im Internet hat um 150 Prozent zugenommen.
Der Direktor des Bundeskriminalamts, Franz Lang, führt das auf die Anonymität im Netz zurück. Früher habe man die Geschäftspartner persönlich gekannt, heute diene der Bildschirm als anonymer Marktplatz. Außerdem habe die Nutzung des Internets in den letzten Jahren stark zugenommen. 95 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind regelmäßig online.
Mehr Personal im Kampf gegen Cybercrime
Stark gestiegen sind auch Hacking-Angriffe und das so genannte Phishing. Bei letzterem werden User in falschen E-Mails aufgefordert, Geld zu überweisen oder Passwörter bekannt zu geben. Das alles ist Grund genug, dass auch heuer der Schwerpunkt der Polizeiarbeit in der Bekämpfung von Cyber-Kriminalität liegen wird.
Der Personalstand einer speziellen Abteilung im Bundeskriminalamt soll mehr als verdoppelt werden. In den Landeskriminalämtern soll modernste Techniken installiert werden und auch die Ausbildung so genannter "Bezirks-IT-Ermittler" wird weiter fortgesetzt.
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