EVN: Strom in Bulgarien nicht zu teuer

Das bulgarische Parlament hat gestern den Rücktritt der bürgerlichen Regierung von Premier Bojko Borissov angenommen. Trotzdem gehen im ganzen Land die Demonstrationen und Proteste gegen die Energieversorger und hohe Strompreise weiter. Einer der drei Energieversorger in Bulgarien ist die niederösterreichische EVN, die sich jetzt gegen Vorwürfe zur Wehr setzt, zu hohe Tarife zu verrechnen.

Morgenjournal, 22.2.2013

Regulierter Strompreis

Die EVN wehrt sich gegen Vorwürfe, sie würde die Strompreise in Bulgarien künstlich hoch halten und den Menschen zu viel verrechnen. Denn das sei gar nicht möglich, sagt die Chefin der EVN in Bulgarien, Mihaela Mihaylova-Dörfler: "Der Strompreis in Bulgarien wird einmal im Jahr von der staatlichen Regulierungsbehörde festgelegt. Die EVN arbeitet in Bulgarien in einem regulierten Strommarkt. Das heißt, wir kaufen den Sturm zu fixierten Preisen von der nationalen Elektrizitätsgesellschaft ein und wir verkaufen ihn zu regulierten Preisen an die Haushalte." Die Kilowattstunde Strom ist in Bulgarien um knapp die Hälfte billiger als in Österreich. Wesentlich höher ist aber der Pro-Kopf-Verbrauch der Bulgaren, weil viel Energie einfach verpufft. In vielen Haushalten wird mit Strom geheizt, die Geräte sind veraltet, die Wohnungen haben schlechte Wärmedämmung.

Die Proteste in Bulgarien gehen weiter, weil den Bulgaren klar wird, dass sich durch den Regierungsrücktritt weder Strom verbilligt noch der Lebensstandard erhöht.

Übersicht

  • Bulgarien