Papst Benedikt: Der letzte Tag

Knapp acht Jahre nach seiner Wahl zum Oberhaupt der katholischen Kirche legt Papst Benedikt heute sein Amt nieder. Das Pontifikat endet um 20 Uhr. Schon um 17 Uhr wird er sich von allen anwesenden Kardinälen im Vatikan verabschieden und fliegt danach in die Sommerresidenz Castel Gandolfo. In der Sedisvakanz übernimmt das Kardinalskollegium die Leitung der katholischen Kirche, bis derselbe Arbeitskreis dann im Konklave den neuen Papst mit Zweidrittelmehrheit gewählt hat.

Benedict XVI

(c) KAPPELER, DPA

Mittagsjournal, 28.2.2013

Aus Rom,

In der Unterführung an der Südseite des Vatikans musiziert der übliche Akkordeonspieler, nach außen ein Tag wie immer.

Allerdings sind rund um den Vatikan noch viel mehr Nonnen und Priester als sonst unterwegs. Und man sieht sogar den einen und anderen Kardinal.

Aber nicht um 11 Uhr. Da hat Papst Benedikt von den Kardinälen Abschied genommen.

Sein zweiter und letzter Termin im Vatikan ist dann um 17 Uhr: der Papst verabschiedet sich von der Kurie, das heißt vom gesamten politischen und Verwaltungsapparat im vatikanischen Kleinstaat.

Dann steigt der scheidende Papst in den päpstlichen Helikopter, und verlässt - passend zur Vorliebe von Symbolen in der Kirche - seinen kleinen Staat durch die Lüfte.

Sedisvakanz ab 20 Uhr

Er fliegt zur Sommerresidenz Castel Gandolfo in den Albaner Bergen unweit von Rom. Dort hat er seinen wirkliche allerletzten öffentlichen Auftritt: er zeigt sich von der Loggia seiner Residenz den Gläubigen der dortigen Diözese - und nimmt endgültig Abschied, um fortan von der Welt verborgen zu leben - wie er selbst erklärt hat.

Wenig später, um Punkt 20 Uhr beginnt dann die Zeit der Sedisvakanz - des leeren Throns.

Etwa zwei Monate wird der emeritierte Papst - wie er künftig heißt - in Castel Gandolfo bleiben. Solange bis sein neues Domizil mitten in den vatikanischen Gärten - ein umgebautes ehemaliges Kloster - bezugsfertig sein wird.