Filzmaier: "Logische Ablöse"
Mit einem Rücktritt würden Norbert Darabos und die SPÖ einen längst fälligen Befreiungsschlag unternehmen, sagt der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier im Ö1 Interview. Vor der kommenden Nationalratswahl könnte sich Darabos als bewährter Wahlkampfmanager und Organisator betätigen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 5.3.2013
Der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier im Gespräch mit Agathe Zupan.
Warum erst jetzt?
An sich hätte die SPÖ einen Grund zum Jubeln: Fünf Landeshauptleute von der SPÖ, das gab es noch nie, hebt Filzmaier hervor. Doch in der Kommunikationswirkung schade sich die SPÖ nun mit dem Rücktritt des SPÖ-Spitzenkandidaten Josef Leitner in Niederösterreich und nun mit dem offenbar bevorstehenden Rücktritt des Verteidigungsministers.
In gewisser Hinsicht ist es ein Befreiungsschlag, so Filzmaier: "Darabos war seit Amtsantritt 2007 der SPÖ-Minister mit den schlechtesten Vertrauenswerten ohne Unterbrechung, nicht durch eigene Schuld, er musste den Eurofighter-Ankauf vollziehen, den er nie wollte. So gesehen ist die Ablöse logisch."
Bewährter Wahlkampfmanager
Als Bundesgeschäftsführer würde Darabos nun das machen was er kann, nämlich Wahlkampfmanagement und Organisationsarbeit, so Filzmaier: "Das konnte er schon im Burgenland, denn aus dieser Landesparteiorganisation kommt er. Er war erfolgreich beim Bundespräsidentschaftswahlkampf 2004 für Heinz Fischer und er war auch beim unerwarteten Wahlsieg der SPÖ 2006, damals nach BAWAG/ÖGB, in der Bundesgeschäftsführung. Vielleicht ist er aber schlicht und einfach auch jetzt dort, wo er glücklicher ist. Denn es war nie der Eindruck vorhanden, dass er dieses Amt des Verteidigungsministers wirklich wollte. Er wollte vielleicht Minister werden, aber nicht unbedingt in diesem Ressort."