Prothesen: Stöger betont Ärztekompetenz
Für Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) hat die ärztliche Entscheidung Vorrang vor ökonomischen Überlegungen eines Spitalbetreibers. Nach der gestrigen Aufregung über Vorgaben für teure Hüftimplantate beim oberösterreichischen Krankenhaus-Betreiber GESPAG sagt Stöger heute im Ö1-Interview, dass es auf die beste medizinische Versorgung ankomme.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 22.3.2013
Gesundheitsminister Alois Stöger im Interview mit Wolfgang Werth
"Arztentscheidung hat Vorrang"
Im Detail will Stöger nicht sagen, was er von dem Sparziel der oberösterreichischen Spitalsbetreiber-Gesellschaft GESPAG hält, die in einem Papier teurere, hochwertige Hüftgelenkprothesen nur noch für fünf Prozent der Patienten vorsieht. Das sei eine interne Vereinbarung, so Stöger. Ihm sei wichtig, dass alle Menschen die beste medizinische Versorgung bekommen. "Das hat Vorrang. Punkt", so Stöger. Das betreffe auch die Auswahl von Implantaten. Und die Ärzte und Ärztinnen hätten zu entscheiden, was fachlich korrekt sei. "Ökonomische Kriterien alleine dürfen da nicht ausschlaggebend sein."
Dass Prozentsätze diskutiert werden, ist für Stöger nicht ungewöhnlich: "Zum Beispiel auch im Obersten Sanitätsrat haben wir einen Prozentsatz für Kaiserschnittraten. Da geht es aber um Reflexion und darum zu prüfen, ob das was wir tun, state of the art ist."