Fall Amanda Knox neu aufgerollt
Der Fall Amanda Knox muss neu aufgerollt werden. Das Höchstgericht in Rom hat den Freispruch der US-Studentin Knox und den ihres Ex-Freundes Raffaele Sollecito aufgehoben. Die beiden waren ursprünglich verurteilt, vor sieben Jahren in der umbrischen Stadt Perugia in einem sexuellen Ritual ihre britische Mitstudentin Meredith Kirchner brutal ermordet zu haben. In zweiter Instanz wurden sie vor zwei Jahren überraschend freigesprochen. Nun hat das Höchstgericht dem Fall erneut eine dramatische Wende gegeben.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 26.3.2013
Schlampige Ermittlungen
Schon hatte man sich damit abgefunden, dass der Fall einfach nicht endgültig geklärt werden kann. Aber jetzt beginnt alles wieder von vorne. "Wir sind entschlossen von neuem zu kämpfen", sagt der Anwalt von Amanda Knox: „sie ist unschuldig, das gibt uns die Kraft“.
Zu schlampig seien die Ermittlungen gewesen, zu widersprüchlich das Urteil - sagen die Höchstrichter und verweisen den Mordfall zurück an ein Gericht in Florenz.
Tatsächlich war der Freispruch der Mordverdächtigen im Berufungsverfahren vor eineinhalb Jahren von Anfang an umstritten. Amanda Knox und ihr italienischer Ex-Freund hatten damals schon vier Jahre abgesessen. Ein dritter Beteiligter, ein junger Afrikaner, aber blieb wegen Beihilfe zum Mord weiter im Gefängnis. Beihilfe zu einem Mord, bei dem es angeblich keine Mörder gibt.