Zyperns Banken bis Donnerstag zu
Ganz Zypern zittert vor dem Gründonnerstag, jenem Tag, an dem die Banken wieder öffnen sollen nach der Sperre während des Ringens um die neue EU-Hilfe. Strenge Abhebegrenzen und andere Kapitalverkehrsbeschränkungen sollen den ärgsten Run auf die Bankschalter verhindern - aber auf jeden Fall bekommen alle Filialen Polizeischutz. Heute haben tausende hauptsächlich junge Leute gegen das Sparpaket protestiert.
8. April 2017, 21:58

(c) CHRISTODOULOU, EPA
Abendjournal, 26.3.2013
Polizei in jeder Filiale
Tausende in den Straßen von Nikosia: auf den Plakaten kann man lesen: Troika go home. Christiana möchte, dass die Schuldigen ins Gefängnis kommen: Sie sollen ins Gefängnis kommen weil wir haben durch sie unsere Zukunft verloren.
Demonstrationen auch im Gebäude der größten Bank des Landes, der Bank of Cyprus. Die Angestellten haben das Gebäude besetzt: „wir sind die eigentlichen Opfer, sagt dieser Angestellte. Viele von uns werden arbeitslos werden“. Der Direktor der Großbank wollte die Einsparungen nicht annehmen und ist zurückgetreten.
Am Donnerstag sollen die Banken wieder öffnen. Sie haben genaue Anweisungen bekommen, wie viel sie jedem Einzelnen auszahlen dürfen. Ein Ansturm wird befürchtet daher wurde das Wachpersonal verstärkt. In jeder Filiale werden Polizeikräfte stehen. Bis dahin müssen die Menschen mit 100 Euro pro Tag auskommen. Und die bekommen sie nur solange es Geld in den Automaten gibt.
Doch selbst mit 100 Euro kommt man nicht weit: Wenn ich tanke ist schon mehr als die Hälfte weg. Dann muss auch noch meine ganze Familie davon leben, sagt dieser Mann. Ein andere muss über morgen unbedingt einen Scheck einlösen: Wenn ich das Geld nicht bekomme, kann ich meiner Familie nichts mehr zum Essen kaufen.
Während der kleine Mann ums Überleben kämpft, sollen angeblich ungeheure Summen ins Ausland geflossen sein. Es sollen auch viele Beamte ihre Konten geräumt haben. Die Regierung will das prüfen doch wird es kaum möglich sein, jetzt im Nachhinein etwas dagegen zu tun.