Zypern: Warten auf Bankenöffnung

In Zypern suchen die Politiker nach dem besten Weg, um einen Ansturm auf die Banken zu vermeiden. Morgen sollten die meisten Banken eigentlich wieder öffnen, doch nun ist das wieder unsicher geworden.

Demonstrantin in Nikosia

(c) CHRISTODOULOU, EPA

Abendjournal, 27.3.2013

Geldabfluss ins Ausland verhindern

Finanzminister Michael Sarris sagte zwar, dass die Banken morgen wieder aufsperren, doch inzwischen hat ein nicht näher genannter EU Vertreter in Nikosia das dementiert. Es sei noch nicht klar, wie man die Einschränkungen bei Überweisungen und Abhebungen handhaben soll. Möglich wäre, dass nur die beiden großen Banken geschlossen bleiben. Es soll verhindert werden, dass große Geldsummen ins Ausland fließen oder Bargeld abgehoben wird und über die Grenze verschwindet. Trotzdem sollen Geschäftstransaktionen möglich sein, noch ist unklar wie genau das kontrolliert werden kann.

Für die Bankfilialen und Geldtransporte sind Sicherheitsleute angeheuert worden. In den fast zwei Wochen ohne Bank ist Privatleuten und Unternehmen das Geld ausgegangen, viele sind verzweifelt und wissen nicht, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. Bankangestellte und Schüler demonstrieren gegen das Sparpaket, sie fürchten um ihre Zukunft.

Moskau droht

Russland hat die zypriotische Regierung gewarnt, es mit den Kontrollen nicht zu weit zu treiben. Man werde sich dann überlegen, ob man den laufenden 2,5 Milliarden Euro Kredit an Zypern überhaupt verlängern könne, heißt es aus Moskau. Bei der Bank of Cyprus wurde der Generaldirektor durch die Zentralbank abgesetzt und durch einen Sonderverwalter ersetzt.