Nordkorea verschärft Drohgebärden

Nordkorea steigt keinen Millimeter zurück - im Gegenteil: jetzt erklärt Kim Jong Un, er habe den atomaren Raketenangriff gegen die USA bewilligt. Die Gegenseite, also die USA und Südkorea, interpretieren die schriftliche Mitteilung aus Nordkorea nach wie vor als verbale Großoffensive.

Morgenjournal, 4.4.2013

Kriegsrhetorik, Drohungen und Provokationen, Nordkoreas junger Machthaber Kim Jong Un pokert immer höher. Jetzt droht die nordkoreanische Armee den USA mit einem Atomangriff. Dabei könnten auch moderne Waffen eingesetzt werden, heißt es in einer schriftlichen Botschaft an die USA. Südkorea beobachtet die Vorgänge im kommunistischen Norden genau, will aber nicht die Gerüchte kommentieren, dass es Bewegungen von Mittelstrecken-Raketeneinheiten an der nordkoreanischen Ostküste gebe, der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul, Wi Yong sagt nur: „Unsere Armee ist weiterhin in Alarmbereitschaft“.

Widersprüchliche Meldungen gibt es aus der gemeinsamen Sonderwirtschaftszone Kaesong. Die Firmen seien aufgefordert worden, sich bis kommenden Mittwoch zurückzuziehen, besagt ein Gerücht. Doch das wird vom Verteidigungsministerium in Seoul dementiert. Hingegen reist der südkoreanische Vorsitzende des Industriekomplexes, Han heute eigens nach Kaesong, der Industriepark liegt etwa zehn Kilometer nach der gemeinsamen Grenze auf nordkoreanischem Gebiet.

Han appelliert an die Führung in Pjöngjang, Kaesong wieder für den Süden zu öffnen: „Wir hoffen, unsere Regierung wird uns dabei helfen die Lage zu stabilisieren, damit Kaesong wieder für unsere Arbeiter geöffnet wird.“ Denn auch heute bleibt die Grenze zu. Jedoch dürfen südkoreanische Arbeiter ausreisen. So meint eine Frau: „Die Arbeit mit den Nordkoreanern war wie immer. Jedoch im Büro des Chefs war die Stimmung sehr ernst.“ 53.000 Nordkoreaner arbeiten in Kaesong, der riesige Industriekomplex ist eine wichtige Devisenquelle für den kommunistischen Norden.