Nordkorea kappt militärische Leitung

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel nehmen zu. Nach seinen Angriffsdrohungen in den vergangenen Wochen hat Nordkorea heute aus Protest gegen südkoreanisch-amerikanische Truppenmanöver eine wichtige militärische Telefonleitung nach Südkorea gekappt.

Abendjournal, 27.3.2013

Die martialischen Drohgebärden Nordkoreas sind wohl kaum mehr zu übertreffen, dennoch hat das Regime in Pjöngyang auch heute wieder an der Eskalationsschraube gedreht. Jeden Moment kann ein Krieg ausbrechen, dann ist die Nord-Süd-Kommunikation nicht mehr nötig: Mit diesen Worten begründet ein Militärsprecher im staatlichen Fernsehen, dass Nordkorea auch die letzte noch bestehende Kommunikationsverbindung zwischen dem Norden und Süden auf der koreanischen Halbinsel gekappt hat. Vor mehr als 2 Wochen ist bereits eine Rote-Kreuz-Leitung durch das nordkoreanische Regime stillgelegt worden. Über die sogenannte militärische Leitung an der Westküste wurde bisher der Pendelverkehr für den gemeinsamen Industriekomplex in der nordkoreanischen Grenzstadt Kaesong geregelt.

Wie sich die Leitungstrennung auswirken wird, ist noch unklar. Immerhin kommen täglich Hunderte Südkoreaner zum Arbeiten nach Kaesong. Wie viele genau ein und ausreisen, hat Südkorea bis jetzt jeden Morgen per Telefon über die Leitung gemeldet. Jetzt aber herrscht sozusagen Funkstille. Darüber hinaus muss Südkoreas neue Präsidentin Park Geun Hye heute eine sehr persönliche Warnung einstecken. Ohne einen Grund zu nennen erklärte der nordkoreanische Ausschuss für Friedliche Wiedervereinigung, Park möge "ihre Zunge im Zaum halten".