Im Journal zu Gast: Claudia Schmied
Österreich hat nach dem neuesten, nationalen Bildungsbericht eines der schlechtesten Verhältnisse in der OECD zwischen Lehrkräften und unterstützenden Kräften, wie Stützlehrer und Integrationslehrer. Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) sieht hier Handlungsbedarf. Stolz ist Schmied auf die jüngste Einigung mit der ÖVP über eine neue Lehrerausbildung, wie sie im "Ö1-Journal zu Gast" erläutert.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 6.4.2013
Bildungsministerin Claudia Schmied in der Ö1-Reihe "Im Journal zu Gast" bei Edgar Weinzettl
(c) Jäger, APA
Nach fast fünf Jahren Verhandlungen haben Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) und Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) diese Woche den Gesetzesentwurf zur neuen Lehrerausbildung präsentiert - ein ganz wichtiges Etappenziel, wie beide meinten. Experten und Elternvertreter sehen das skeptischer - vor allem fehlt ihnen die gemeinsame Ausbildung auch für die Kindergarten-PädagogInnen, wo ein Grundstein für eine erfolgreiche Schulausbildung gelegt wird. Schmied begründet dies damit, dass erst die Universitäten entsprechende Studienpläne erstellen müssten und verweist auf erste Angebote in Graz, Innsbruck und Vorarlberg. Den Zeithorizont für ein flächendeckendes Angebot sieht schied in fünf bis sieben Jahren.
Ganz anders beim Lehrerdienstrecht - da ist man noch immer weit entfernt von einem Entwurf - und das nach über 10 Jahren Verhandlungen.
Verhandlungen stehen auch in einem weiteren Punkt im Bildungsbereich an - für den weiteren Ausbau der Gesamtschule braucht man dringend mehr Geld, sagt Bildungsministerin Schmied. Sie will eine Verdopplung der Mittel für den Ausbau von Ganztagesschulen. Bis nächstes Jahr sollen 320 Millionen Euro für schulische Tagesbetreuung investiert werden. Danach - also ab 2014 - will Schmied eine Verdopplung der dafür vorgesehenen Mittel von rund 80 auf 160 Millionen jährlich.
Verbesserungen strebt die Ministerin im Bereich der Schülerunterstützung an. Österreich hat laut dem letzten nationalen Bildungsbericht eines der schlechtesten Verhältnisse in der OECD zwischen Lehrkräften und unterstützenden Kräften, wie Stützlehrer und Integrationslehrer. Hier Änderungen herbeizuführen in Richtung mehr Stützlehrer sei Teil der Verhandlungen mit der Lehrergewerkschaft.
Zum Thema Lehrer im Allgemeinen merkt Schmied an, diese sollten motiviert und selbstbewusst ans Werk gehen, anstatt in Selbstmitleid und in der Opferrolle zu versinken. Die Lehrer seien schließlich wichtig für das Gelingen von Schule.