Platter: ÖVP in Regierung halten

In weniger als drei Wochen wird in Tirol ein neuer Landtag gewählt. Das bürgerliche Lager ist zerstritten. Eher bescheiden mutet das Wahlziel an: ÖVP-Spitzenkandidat Landeshauptmann Günther Platter hat sich vorgenommen, die 16 Mandate im Tiroler Landtag zu halten. Von den schlechten Umfragen will er sich nicht beirren lassen, wie er im Ö1-Interview betont.

Mittagsjournal, 9.4.2013

Im Rahmen der Mittagsjournal-Interviewserie zur Tiroler Landtagswahl spricht Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) mit Eva Haslinger.

Schwierige Ausgangslage

Laut Meinungsumfragen hat die Volkspartei diesmal keinen leichten Stand. Gut die Hälfte der neun landesweit antretenden Listen in Tirol ist dem bürgerlichen Lager zuzuordnen, hinter einigen stehen ehemalige ÖVPler. Bei der letzten Wahl 2008 hat eine von der ÖVP abgespaltene Liste, nämlich die von Fritz Dinkhauser, der Volkspartei eine empfindliche Niederlage zugefügt. Die ÖVP fuhr mit 40,5 Prozent das schlechteste Ergebnis aller Zeiten ein, die absolute Mehrheit war dahin. Und die momentanen Umfragen sehen die ÖVP noch deutlich unter dieser Marke, bei etwa 35 Prozent.

Platters Zuversicht für die Landtagswahl hält sich in Grenzen. Im Ö1-Interview sagt Platter, "das ist logisch, wenn elf Listen antreten, eine Anzahl, die es noch nie gegeben hat, ist es schwierig, gute Ergebnisse zu erzielen." Mit Umfragen beschäftige er sich nicht, entscheidend werde der Wahltag sein. Auf die Frage, warum er die von Ex-ÖVPlern angeführten Listen nicht zurück ins Boot holen konnte, verweist Platter unter anderem auf "Rache"-Motive auf deren Seite.

"Nebensächlichkeiten"

Angesprochen auf die einstige Kritik an der Annahme von Jagdeinladungen spricht Platter von Nebensächlichkeiten. In der Diskussion um Agrargemeinschaften versichert Platter, dass das einschlägige Gesetz verfassungskonform sei.

Derzeit wird Tirol von einer schwarz-roten Koalition regiert. Nach der Wahl werde er mit allen Parteien reden, kündigt Platter an, niemand werde ausgeschlossen. Dann werde es eine Entscheidung geben. Als "Schmerzgrenze" würde er es sehen, wenn sich die anderen Listen zusammentun, um gegen die ÖVP eine Regierung zu bilden . "Dann haben wir Verhältnisse wie in Italien."