Nordkorea: Kerry warnt Pjöngjang

Vor dem Hintergrund der wachsenden Spannungen auf der koreanischen Halbinsel ist heute US-Außenminister John Kerry zu Gesprächen in Südkoreas Hauptstadt Seoul gereist. Die Reise soll zeigen, dass die USA ihrem Verbündeten Südkorea zur Seite stehen. Für Nordkorea, das nach allen Seiten Bedrohungsszenarien aufbaut, könnte Kerrys Besuch als eine Provokation aufgefasst werden.

Abendjournal, 12.4.2013

Anzeichen für Raketenabschuss

Es ist Kerrys erster offizieller Besuch in Südkorea und dies gleich zu einem so heiklen Zeitpunkt. Kerry ist voll des Lobs für Südkorea und unterstreicht die Besonderheit des Verhältnisses zu den USA. Den Südkoreanern versichert er die volle Unterstützung. Die USA werden ihre Verbündeten und sich selbst, wenn nötig, jederzeit verteidigen, sagt Kerry.

Nordkorea werde nicht als Atommacht akzeptiert, weder von den USA, noch von der Internationalen Gemeinschaft, betont Kerry. Die kriegstreibenden Reden von Nordkoreanischer Seite sind inakzeptabel.

Die militärischen Bewegungen in Nordkorea lassen darauf schließen, dass Nordkorea in nächster Zeit Raketen abschießen könnte. Möglicherweise rund um den Geburtstag von Staatsgründer Kim il Sun am kommenden Montag, so die Vermutungen. US-Außenminister John Kerry warnt Nordkorea heute vor einem solchen Raketentest. Das wäre ein großer Fehler, sagt Kerry.

Der Besuch des US-Außenministers in Seoul heute ist nicht bei allen Südkoreanern auf ungeteilte Zustimmung gestoßen. Einige befürchten, dass Kerrys demonstrative Unterstützung Südkoreas der nordkoreanischen Führung in die falsche Kehle kommen könnte und den jungen unerfahren Kim Jong-Un zu unüberlegtem Handeln provozieren könnte.