Weiter kein Napolitano-Nachfolger

Im italienischen Parlament ist bei der Wahl eines Nachfolgers von Staatspräsident Napolitano der erste Wahlgang ohne Ergebnis geblieben. Der Kandidat, auf den sich die beiden großen Lager, Mitte-Linke und Mitte-Rechts, geeinigt hatten, erreichte die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nicht. Vor allem im linken Lager verweigerte eine rebellische Gruppe Parteichef Bersani die Gefolgschaft.

Abendjournal, 18.4.2013

Alternative zu Favorit Marini gesucht

Beim ersten Wahlgang am Vormittag hatte der Favorit, Ex-Senatspräsident Franco Marini, die notwendige Zweidrittel-Mehrheit von 672 Stimmen verfehlt. Er erreichte lediglich 521 Voten. Sein Gegenkandidat, der Jurist Stefano Rodota, kam auf 240 Stimmen. Auch beim zweiten Wahlgang, der am Nachmittag begonnen hat, ist eine Zweidrittel-Mehrheit notwendig. Erst ab dem vierten Urnengang genügt eine absolute Mehrheit von 504 Stimmen.

Die stärksten politischen Parteien führten Gespräche, um einen alternativen Kandidaten zu Marini zu finden. Die Mitte-links-Kraft "Demokratische Partei" (PD) und der Zentrumsblock um den scheidenden Premier Mario Monti kündigten an, dass ihre Parlamentarier in der zweiten Runde leere Stimmzettel abgeben werden, um mehr Zeit für Sondierungen zu haben. Die rechtsföderalistische Lega Nord erklärte, ihre Parlamentarier würden nicht an dem zweiten und dritten Wahlgang und erst am vierten teilnehmen, bei dem die absolute Stimmenmehrheit für die Wahl eines Kandidaten genügen wird. (Text: APA, Red.)