Kika/Leiner: Partner aus Südafrika?
Die zweitgrößte Möbelkette Österreichs, die Kika/Leiner-Gruppe, könnte verkauft werden. Über diese Gerüchte berichtet die Tageszeitung "Die Presse". Angeblich ist der Verkauf an den südafrikanischen Konzern Steinhoff schon ziemlich unter Dach und Fach. Die Beteiligten halten sich bedeckt, für Marktforscher gibt es für einen möglichen Verkauf gute Gründe.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 19.4.2013
Systematisches Problem
Glaubt man der Werbung, dann kann man in Leiner-Einrichtungshäusern magische Momente erleben. Doch so richtig scheint diese Werbestrategie nicht zu wirken - die Umsätze von Kika-Leiner in Österreich stagnieren seit Jahren. Nach Ansicht von Marktforscher Andreas Kreutzer vom Beratungsinstitut Kreutzer-Fischer und Partner hat das Familienunternehmen ein Problem: Man ist im mittleren Preis-Segment angesiedelt, genauso wie der Marktführer Lutz. Steigende Umsätze gibt es in der Möbelbranche aber einerseits im unteren Preissegment, sprich Ikea, oder bei den exklusiveren, kleineren Möbelboutiquen. Und das hängt wiederum damit zusammen, dass eine wirklich gute Beratung in großflächigen Möbelhäusern nicht so leicht möglich ist, sagt Andreas Kreutzer. Aber Möbel seien kein selbsterklärendes Produkt.
Finanzkraft und Osteuropa
Dazu kommt, dass das Geschäft in Osteuropa auch schon besser gelaufen ist. Kika/Leiner ist dort zum Beispiel in Ungarn, Tschechien und der Slowakei vertreten. Unter dem Strich bedeutet das: Kika-Leiner schreibt Verluste, sagt Marktforscher Andreas Kreutzer: "Die Bilanzen waren in den letzten Jahren negativ. Und man sucht sich jetzt einen finanzkräftigen Partner."
Die südafrikanische Steinhoff Holding könnte dieser finanzkräftige Partner sein. Und zwar aus strategischen Gründen. Nicht nur, weil Kika-Leiner in Österreich gute Standorte hat, sondern auch, weil man langfristig auf gute Geschäfte in Osteuropa hofft. Denn langfristig sei das die richrge Strategie, auch wenn es jetzt einen "Durchhänger" gebe, so Kreutzer. Mit Kapital könne man das überbrücken.
Und dieses Kapital dürfte die südafrikanische Steinhoff-Holding haben. Steinhoff hat 55.000 Mitarbeiter weltweit und gilt als eines der führenden Unternehmen in der Möbelbranche. In der Firmenzentrale in Johannesburg wollte man aber Vormittag keinen Kommentar abgeben - genauso wenig wie bei Kika/Leiner selbst.
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