Anschlag auf französische Botschaft in Libyen

Auf die französische Botschaft in der libyschen Hauptstadt Tripolis ist heute früh ein Anschlag verübt worden. Zwei französische Wachen wurden verletzt. Zu dem Anschlag hat sich bisher noch niemand bekannt. Frankreich und Libyen verurteilen ihn als terroristischen Akt. Der Anschlag in Tripolis ist der erste in der libyischen Hauptstadt, die bisher als relativ sicher galt.

Mittagsjournal, 23.4.2013

Frankreich alarmiert

Vor der französische Botschaft gehen zwei Autobomben hoch. Das Gebäude der französischen Botschaft wird schwer beschädigt. Der libysche Außenminister Mohamed Abdel Aziz spricht von einem Terroranschlag gegen einen Bruderstaat, der Libyen geholfen habe sich von Gaddafi zu befreien.

Frankreichs Präsident Francois Hollande verurteilt den Anschlag aufs Schärfste. Das sei nicht nur ein Angriff auf Frankreich, sondern ziele gegen alle Länder, die gegen den Terrorismus kämpfen, so Hollande. Außenminister Laurent Fabius wird heute noch nach Tripolis reisen. Frankreich verlangt lückenlose Aufklärung durch die libyschen Behörden.

Hintergründe offen

Doch bis jetzt gibt es noch nicht einmal einen Hinweis, wer hinter dem Anschlag stecken könnte. Der Libyen-Experte Antoine Vitkine spricht im französischen Fernsehen von militanten Kräften, die das Land destabilisieren: "Da sind einerseits die Islamisten, die mit stark bewaffneten Milizen unterwegs sind und die das Land unter ihre Kontrolle bringen wollen und daneben die Gaddafi-Anhänger."

Ob der Anschlag in Zusammenhang mit Frankreichs Militärengagement in Mali stehen könnte - dazu gebe es derzeit keine Hinweise, so die Experten. Aber auszuschließen sei es nicht, heißt es.