Tirol: ÖVP-Sieg bei Wahl ohne Gewinner
Trotz eines historisch niedrigen Wahlergebnisses bleibt Günther Platter (ÖVP) Landeshauptmann von Tirol. Noch dazu kann er sich aussuchen, mit welcher von gleich vier Parteien er regieren will. Die FPÖ hat eine weitere Schlappe zu verdauen. Und auch SPÖ und die Grünen sind unter ihren Erwartungen geblieben.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 29.4.2013
(c) Techt, APA
ÖVP mobilisierte Wähler
Der ÖVP ist es vor allem in der Endphase des Wahlkampfs gelungen, den Spieß umzudrehen. Sie hat mit einer Angst-Kampagne - Stichwort: "Italienische Verhältnisse" - ihre Anhänger und vor allem auch ältere Wähler mobilisieren können, während die mit der Landespolitik Unzufriedenen vermehrt zu Hause geblieben sind. Günther Platter wird Landeshauptmann bleiben und kann sich jetzt aussuchen, ob er mit der SPÖ oder den Grünen regiert. Wobei Schwarz-Grün für Platter den Charme hätte, dass er sich neu erfinden kann - die erste Amtszeit des ÖVP-Landeschefs war ja nicht frei von Affären und Pannen.
Dritte FPÖ-Schlappe
Die Bundes-ÖVP darf sich jedenfalls freuen, während den Freiheitlichen die bereits dritte Schlappe in diesem Wahljahr zusetzt. Heinz-Christian Strache kann da nichts wegreden - er hat der Tiroler FPÖ die Latte auf 15 Prozent gelegt, geworden sind es nicht einmal zehn - ein Drittel der Stimmen sind weg. Und das obwohl das Team Stronach in Tirol geschwächelt hat. Strache wird das so wie Kärnten und Niederösterreich durchtauchen, sein Prüfstein - auch innerparteilich - ist die Nationalratswahl am 29. September.
Nächste Runde in Salzburg
Auch die Grünen sind mit dem zwar leichten Plus doch unter den Erwartungen geblieben. Sie reden sich auf die Tiroler Verhältnisse aus - so wie die SPÖ, die noch einmal verloren hat. Am kommenden Sonntag wählt Salzburg und da geht zumindest diese Ausrede nicht mehr.