Willem-Alexander: Vom "Prinz Pils" zum König

Nach 123 Jahren ist erstmals keine Frau Staatsoberhaupt der Niederlande. In den vergangenen Jahren ist Willem-Alexander der Imagewechsel vom trinkfreudigen Partylöwen zum leutseligen Monarchen gelungen. Als König will er die niederländische Monarchie fit fürs 21. Jahrhundert machen.

Morgenjournal, 30.4.2013

Befugnisse eingeschränkt

Er ist kein Protokollfetischist, sagt Willem-Alexander und skizziert sich damit schon ganz gut. Er gilt als sehr leutselig, ist sportlich und liebt Bier dermaßen, dass er jahrelang den Spitznahmen "Prinz Pils" trug. Nach der eher zurückhaltenden Königin Beatrix wird mit ihm ein entspannter, humorvoller König den Thron besteigen.

Einen Thron, auf den Willem-Alexander sein ganzes Leben lang vorbereitet wurde, den er aber in frühen Jahren gar nicht wollte. "Das ist ja nur einen Bändchenschneiderei", sagte er abschätzig. Bloß Schiffe und Straßen einweihen ohne politische Gestaltungsmöglichkeit.

Seine Einstellung dürfte sich geändert haben. Denn an der Jobbeschreibung des niederländischen Königs hat sich nicht wirklich etwas geändert, die letzten mageren politischen Befugnisse wurden im Vorjahr gar noch eingeschränkt - so wird der künftige Monarch nicht mehr wie bisher in die Regierungsbildung miteinbezogen werden, sondern nur mehr informiert.

"Moderne" Monarchie

Willem-Alexander nimmt das gelassen und spricht von der Monarchie des 21. Jahrhunderts, die er verkörpern möchte. Er möchte das verbindende Element im Zusammenleben der Niederländer sein. Behilflich dabei wird ihm seine Ehefrau Maxima sein. Die gebürtige Argentinierin, die mit ihrem Charme und Humor und ihrer guten Laune das niederländische Königshaus entstaubt hat, gilt als die beliebteste Frau in den Niederlanden. Sie habe geschickt daran gearbeitet, ihrem Mann ein neues Image als moderne und vertrauenswürdiger künftiger König zu verpassen. Ob sie nervös sei vor der neuen Aufgabe wurde sie vor wenigen Tagen gefragt. "Noch nicht", meinte sie lachend darauf.