Berlakovich, Faymann und die Bienen

Im Kampf gegen das Bienensterben könnte die EU bald drei umstrittene Pestizide teilweise verbieten werden. Österreich hat gestern allerdings gegen das Verbot gestimmt. Für Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) fehlen wissenschaftliche Studien, ob die Pestizide tatsächlich für das Bienensterben verantwortlich sind. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) ist vom Verhalten des Umweltministers nicht begeistert.

Mittagsjournal, 30.4.2013

"Studien nicht fertig"

Als Grundlage einer seriösen Entscheidung müssten erst entsprechende wissenschaftliche Studien vorliegen, erklärte Berlakovich heute. Er warnte auch davor, dass stattdessen nun in Ungarn etwa Gentechnik zum Einsatz kommen könnte: "Man kann nicht den Teufel mit dem Belzebub austreiben."

Auf Distanz zu Berlakovich geht Bundeskanzler Faymann: Die Entscheidung, gegen das Verbot der Pestizide zu stimmen, habe Landwirtschaftsminister Berlakovich selbst getroffen. Der SPÖ-Klub habe sich bereits "klar" geäußert und vertrete eine andere Haltung. Vizekanzler und ÖVP-Chef Michael Spindelegger verwies darauf, dass Berlakovich "gute Gründe für seine Entscheidung habe". Spindelegger traut sich keinen wissenschaftlichen Beweis zu. Dieser sei von Experten zu fällen. Berlakovich habe daher gute Gründe für seine Entscheidung. Man müsse sich nun die Konsequenzen ansehen, wenn die Europäische Kommission ein Verbot für diese Pestizide ausspricht. (Text: APA, Red.)