SPÖ-Wähler blieben daheim

Zu den bemerkenswerten Einzelergebnissen der Salzburger Lantagswahl gehört die Tatsache, dass die Grünen erstmals den höchsten Stimmenanteil aller Parteien in der Stadt Salzburg erreicht haben. Eine Woche zuvor ist ihnen das gleiche in Innsbruck gelungen, bei der Tiroler Landtagswahl. Die SPÖ verlor vor allem, weil ihre Wähler zuhause blieben.

Morgenjournal, 6.5.2013

Grüne profitieren

Wahlforscher Günther Ogris vom SORA- Institut analysiert: "Es handelt sich in beiden Fällen um kleinere Industriestädte mit sehr viel Studenten. Der strukturelle Wandel in diesen Städten begünstigt die Grünen. Und wenn so ein großer Umbruch wie zuletzt in Tirol oder jetzt eben in Salzburg ist, dann profitieren die Grünen vor allem im städtischen Bereich."

Gleichzeitig wurde auch eine Wahltagsbefragung unter mehr als 1.200 Salzburger Wahlberechtigten durchgeführt. Demnach hätten die Grünen sehr stark gepunktet bei den Jüngeren und den Wählerinnen in Salzburg Stadt und im Umland. Erstmals hätten die Grünen aber auch den Über-60-Jährigen 12 Prozent erreicht, "das ist eine neue Qualität für die Grünen", so Ogris.

Enttäuschte SPÖ-Wähler

Die Zugewinne der Grünen kommen vor allem von ehemaligen ÖVP-Wählern. Der größten Einbruch, jener der Sozialdemokraten, liegt laut Günther Ogris wiederum an den Nichtwählern: "32.000 SPÖ-Wähler sind dieses Mal nicht zur Wahl gegangen. 80 Prozent von ihnen haben gesagt, dass sie wegen des Finanzskandals von der Politik und ihrer Partei enttäuscht sind. Das erklärt die große Niederlage der SPÖ.

Die Volkspartei wiederum verdankt ihre Verluste vor allem dem Wählerwechsel zu den Grünen, aber auch die Freiheitlichen und das Team Stronach konnten in Salzburg frühere ÖVP-Wähler gewinnen.

Ergebnisse im Detail

salzburg.ORF.at