Geberkonferenz für Mali

Die Vertreter von mehr als 100 Staaten, darunter Österreich, treffen heute in Brüssel zu einer Geberkonferenz für den Wiederaufbau Malis zusammen. Die Geber sollen knapp zwei Milliarden Euro aufbringen, um die am Boden liegende Wirtschaft anzukurbeln und wieder stabile Verhältnisse in Mali möglich zu machen. Malis Regierung soll Reformen, Wahlen und Menschenrechte versprechen.

Mittagsjournal, 15.5.2013

Aus Brüssel,

Plan der malischen Regierung

Auf Initiative Frankreichs und der EU werden sich in Brüssel die großen internationalen Organisationen wie UNO und Weltbank sowie die Vertreter von rund hundert Ländern treffen, um langfristige Hilfe für Mali zu organisieren.

Ziel der Konferenz "Gemeinsam für die Erneuerung Malis" ist es, insgesamt 1,96 Milliarden Euro zusammenzubringen. Diese Summe entspricht 45 Prozent des Betrages im Rahmen eines Planes, den die malische Regierung kürzlich vorgestellt hatte, um dem Land 2013 und 2014 wieder auf die Beine zu helfen. Grundsatz dieses Plans ist es, dass es in dem westafrikanischen Land "keine Entwicklung ohne Sicherheit und keine Sicherheit ohne Entwicklung" geben könne.

Rückkehr zur Demokratie

Der malische Übergangspräsident Dioncounda Traore und sein Regierungschef Diango Cissoko sollen in Brüssel ihrerseits Garantien für eine rasche Rückkehr zur Demokratie abgeben. Geplant sind Präsidentschaftswahlen Ende Juli. Kritiker halten den Zeitplan jedoch für sehr ehrgeizig, auch weil nicht alle Landesteile unter der Kontrolle der Regierung in Bamako sind. So wird die Region Kidal im Nordosten zu einem guten Teil von Tuareg-Rebellen der MNLA kontrolliert, die eine weitgehende Autonomie fordern.

Seit Anfang April sind im Rahmen der EU-Trainingsmission in Mali (EUTM) auch acht österreichische Soldaten in dem westafrikanischen Land im Einsatz. (Text: APA, Red:)