EU-Drogenbericht: Mehr synthetische Drogen
Der Konsum der so genannten klassischen Drogen - wie Cannabis, Heroin oder Kokain - geht in Europa leicht zurück. Das steht im aktuellen Bericht der EU-Drogenbeobachtungsstelle. Synthetische Drogen scheinen dagegen auf dem Vormarsch zu sein. Allein im vergangenen Jahr wurden 73 neue psychoaktive Substanzen gemeldet.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 28.5.2013
Gefahr: synthetische Drogen
Es ist ein negativer Rekord, sagt der Direktor der europäischen Drogenbeobachtungsstelle Wolfgang Götz. Diese synthetischen Drogen können extrem stark sein, sie wurden in praktisch allen europäischen Ländern gemeldet, so der Drogenbericht, etwa jede vierte neue Substanz zählt zu den wenig bekannten oder schwer bestimmbaren chemischen Gruppen - was vor allem für die Konsumenten große Gefahren bergen kann.
Die meistkonsumierten synthetischen Stimulantien bleiben Amphetamine und Ecstasy.
Bei Kokain und Heroin gibt es einen leichten Rückgang sowohl beim Konsum als auch beim Angebot. Innerhalb Europas zeichnen sich unterschiedliche Trends ab: Kokain dominiert im Süden und Westen, Amphetamine im Osten und Norden, so der Bericht.
Es gibt weniger drogenbedingte Todesfälle, gleichzeitig befindet sich mehr als eine Million Europäer in Therapie. Für die europäische Drogenbeobachtungsstelle ist die Therapie mit Drogenersatzstoffen weiterhin erste Wahl: mit Sorge beobachte man eine Tendenz in einigen europäischen Ländern, das Budget für die Drogenbehandlungen zu kürzen.