Gentechnik in EU: Monsanto gibt auf

Gentechnisch veränderte Lebensmittel sind ein Reizthema in Europa - viele Menschen lehnen sie ab. Das scheint jetzt auch der weltgrößte Saatguthersteller, der US-Gentechnik-Vorreiter Monsanto, eingesehen zu haben. Kurz gesagt: Monsanto gibt den Kampf für Gentechnik in Europa auf.

Abendjournal, 31.5.2013

"Kampf gegen Windmühlen"

Monsanto hat offenbar die Hoffnung aufgegeben, in Europa den Durchbruch zu schaffen. Man sei über die Jahre nicht weitergekommen, sagt eine Sprecherin von Monsanto Deutschland in der der Tageszeitung TAZ. Man habe verstanden, dass gentechnisch veränderte Pflanzen und Lebensmittel keine breit Akzeptanz haben. Und es sei kontraproduktiv, gegen Windmühlen zu kämpfen.

Die Konsequenzen, die man bei Monsanto jetzt daraus zieht: Monsanto will kein Geld mehr für Lobbying ausgeben, wenn es um den Anbau in Europa geht. Und man will auch keine neuen Anträge mehr stellen, damit neue gentechnisch veränderte Pflanzen in Europa für den Anbau zugelassen werden.

Widerstand immer größer

Dass Monsanto gerade jetzt den Kampf aufgibt, liegt daran, dass in letzter Zeit der Widerstand gegen die Gentechnik in der EU noch einmal zugenommen hat. Zum Beispiel hat Italien verlangt, dass der einzige zugelassene Genmais von Monsanto in Zukunft nicht mehr in der EU angebaut werden darf. In sieben Ländern, darunter auch in Österreich und Deutschland, ist der Anbau jetzt schon verboten.