Hochwasser: Was zahlen die Versicherungen

Viele Orte stehen unter Wasser und sind von der Umwelt abgeschnitten. Die Betroffene kämpfen unterdessen mit den Folgen des Hochwassers und die sind für viele dramatisch: denn mit den Schäden kommen auf viele hohe Kosten zu. Die Versicherungen decken davon zwar einiges ab, allerdings sind nicht alle versichert.

Mittagsjournal, 3.6.2013

Alexandra Siebenhofer, Astrid Petermann

Nur eingeschränkte Versicherungen möglich

Keller sind überflutet. Häuser zum Teil so stark beschädigt, dass sie gar nicht mehr bewohnt werden können.
Doch in welchem Fall zahlt die Versicherung - und vor allem wie viel?

Bei vielen Versicherungen sind Hochwasserschäden in der Hausversicherung automatisch mitversichert - allerdings nur bis zu einer bestimmten – nicht sehr hohen - Obergrenze, sagt Robert Ulbing von der Wiener Städtischen Versicherung. Einen höheren Versicherungsschutz müsse man sich mit speziellen Paketen extra dazukaufen.

Eine 100-prozentige Schadensabdeckung gebe es aber auch dann nicht - denn Österreich sei stark hochwasser-gefährdet. Deshalb haben die Versicherer Haftungsbeschränkungen eingeführt. Erik Eybl von der Generali Versicherung sagt, Hochwasser sei im Gegensatz zu Sturm und Hagel nicht in seiner Gesamtwirkung kalkulierbar. Bei höheren Deckungssummen gebe es darüber hinaus keinen Rückhalt durch Rückversicherer.

Ausweg Pflichtversicherung

Um eine höhere Deckelung bei Hochwasser zu erreichen, schlägt Eybl eine Art Pflichtversicherung gegen Naturkatastrophen vor - also gegen Sturmschäden, Hagel, Hochwasser und Co. In dieser Versicherung sollten alle Österreicherinnen und Österreicher einzahlen, im Schadensfall könnten die Versicherungen dann auch mehr ausschütten.

Hoffnung: Notfallsfonds

Bei vielen Betroffenen decken die Versicherungen derzeit aber nur einen Bruchteil der Schadenssumme ab. Sie können aber auf finanzielle Hilfe aus diversen Notfallsfonds hoffen - etwa aus dem Katastrophenfonds. Wie viel Geld, wann ausgeschüttet wird, ist derzeit aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich - und wird von einer eigenen Schadenskommission aus Bausachverständigen und Gemeindevertretern beurteilt.

Schadensausmaß noch nicht absehbar

Darüber hinaus hat Finanzministerin Maria Fekter von der ÖVP bereits anklingen lassen, dass auch Geld über den Katastrophenfonds hinaus zur Verfügung gestellt werden könnte. Wie hoch die Schäden insgesamt sein könnten, wollen die österreichischen Versicherer heute noch nicht sagen. Man erwarte die ersten Schätzungen bis Ende der Woche, heißt es.

Nur zur Erinnerung: Beim Jahrhunderthochwasser 2002 haben sich die Schäden auf knapp 3,2 Milliarden Euro belaufen. So hoch werden die Schäden heuer aber wohl nicht sein, heißt es etwa aus der Generali Versicherung. Denn Niederösterreich sei nicht so stark betroffen wie 2002.

Spenden für Hochwasseropfer

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