Hypo-AR-Chef Ditz tritt zurück

Die notverstaatlichte Hypo-Alpe-Adria Bank kommt nicht zur Ruhe. Heute ist Aufsichtsrats-Chef Johannes Ditz zurückgetreten. Er war zuletzt äußerst unzufrieden mit der Art und Weise, wie die Regierung mit dem Thema Hypo umgeht, und wie mit der EU-Kommission über die Zukunft der Hypo verhandelt wird.

Abendjournal, 3.6.2013

Zu seinem Rücktritt als Hypo-Aufsichtsratschef wollte Johannes Ditz heute nichts mehr sagen. Aber in einem Mittagsjournal-Interview vergangene Woche hat Ditz seinen Rücktritt bereits als eine Möglichkeit in den Raum gestellt. Nämlich dann, wenn das Vertrauen zwischen ihm und der Regierung erschüttert ist.

Offenbar war zuletzt vor allem das Verhältnis zwischen ihm und Finanzministerin Maria Fekter von der ÖVP belastet. Johannes Ditz hat aber auch kritisiert, dass Bundeskanzler Werner Faymann von der SPÖ öffentlich darüber spekuliert hat, wie viele Milliarden Euro an Steuergeld die marode Hypo noch kosten werde.

Der frühere ÖVP-Minister und Manager wirft der Regierung auch vor, mit Brüssel zu wenig hart über die Hypo zu verhandeln, und damit Steuergeld zu verspielen. Konkret geht es dabei um die Frage, wie viel Zeit Österreich bekommt, um das umfangreiche Südosteuropa-Geschäft der Hypo zu verkaufen oder zu schließen. Derzeit sieht es so aus, dass Österreich dafür bis 2015 Zeit bekommt, was aus Sicht des bisherigen Aufsichtsrats-Chefs zu wenig ist. Meinungsverschiedenheiten mit der Finanzministerin gibt es aber auch über die Gründung einer Bad Bank, um die schlechten Teile der Hypo zu verwalten. Ditz will sie, die Finanzministerin wehrt sich dagegen. Dem Vernehmen nach deswegen, weil eine Bad Bank die Staatsschulden erhöhen würde.