Länder reagieren auf Kritik
Die Landeshauptleute wehren sich ebenfalls gegen Kritik, es würde zu viel in gefährdeten Zonen gebaut. Sie verweisen darauf, dass seit dem "Jahrhunderthochwasser" von 2002 in Österreich etliche Hochwasser-Schutzbauten errichtet wurden. Und künftig soll es eigens ausgewiesene Überflutungsflächen geben.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 4.6.2013
Errichtung von Überflutungszonen
Am Inn sind bereits 30 Prozent der ursprünglichen Überflutungsflächen verloren gegangen. Die Verbauungen stoßen an ihre Grenzen, sagt Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und kündigt eine Wende in der bisherigen Raumordnungspolitik an: "Im Rheintal versuchen wir eine blaue Zone zu entwickeln, um für die kommenden Jahre ausreichend Flächen zu schaffen, die unangetastet bleiben müssen." Für Besitzer oder Eigentümer solcher Flächen bedeutet das: Baugründe sind "im Ernstfall bedroht", so Wallner.
Bewohner abgesiedelt
Auch entlang der Donau werden zunehmend mehr Überflutungsflächen eingeplant, sagt Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP). Jahrzehntelang sei in Österreich zu nah an den Gewässern gebaut worden. Nach der Katastrophe von 2002 habe man Überflutungszonen festgelegt und ganze Gebiete wie das Machland Süd abgesiedelt.
Auch in Oberösterreich habe man große, gefährdete Gebiete mit Förderprogrammen abgesiedelt, sagt Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP). Dort werde man sicher kein Bauland neu widmen.
570 Mio. Euro für Hochwasserschutz
Die Kosten für Lawinen und Wildbachverbauung oder Hochwasserschutz werden dadurch nicht geringer. Seit 2006 investiert der Bund jedes Jahr 79 Millionen Euro in die Schutzwasserwirtschaft. Bis 2016 sollen 570 Millionen in den Hochwasserschutz von Donau, March und Thaya investiert werden, 420 davon sind für die Donau vorgesehen.