Hochwasser an Moldau und Elbe

Sowohl an der Moldau in Prag als auch an der Elbe wird heute der höchste Pegelstand erwartet. Sieben Menschen sind bisher gestorben, drei werden vermisst. Allgemein gehen die Behörden aber nicht davon aus, dass man es mit einem größeren Hochwasser als dem "Jahrhunderthochwasser" 2002 zu tun haben wird. In der tschechischen Hauptstadt Prag halten die Schutzwälle den Wassermassen großteils noch Stand.

Morgenjournal, 4.6.2013

Hochwasser in Prag

Der eingetretene Prager Touristenpfad endet heute an der Karlsbrücke. Nur ein Bagger darf sich jetzt darauf befinden. Er holt Treibgut aus der Moldau, die derzeit um ein vielfaches schneller fließt als gewöhnlich. 150 Kubikmeter Wasser pro Sekunde sind es normalerweise, um die 3.000 derzeit. Und wenn es so bleibt, ist es gut. Denn das glaubt man mit den Alu-Schutzwällen, die aufgezogen wurden um die Altstadt zu schützen, bewältigen zu können. Der Stadtteil Mala Strana, die Kleinseite, über der die Burg thront, ist gesperrt, drei U-Bahnen auch. Und die Stadtverwaltung erwägt nun, weitere Stadtteile und U-Bahnen zu schließen. Denn noch ist an der Moldau das Schlimmste nicht vorbei. Zwar regnet es nicht mehr, aber aus den vollen Speichern muss gezielt Wasser in die Moldau abgelassen werden.

Bahnen und Straßen blockiert

Wirklich dramatisch aber ist die Lage an der Elbe, vor allem in Aussig. Dort wird für heute Mittag ein Pegelstand von mehr als elf Metern befürchtet. 2002, beim Jahrhunderthochwasser, erreichte man fast zwölf Meter. Tausende Menschen mussten in Tschechien in Sicherheit gebracht werden. In insgesamt 50 Orten gilt die höchste Alarmstufe, 20 Eisenbahnstrecken sind blockiert, 150 Straßen ebenfalls. Dennoch glaubt man nicht, dass es so schlimm wird wie 2002, zumindest in der Hauptstadt nicht. Da flossen mehr als 5.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch die Moldau in Prag.