Solarmodule: EU-Strafzölle gegen China

Die EU verhängt wie erwartet Strafzölle auf chinesische Solarmodule. Brüssel wirft China Preis-Dumping vor. Einen Handelskrieg will die EU aber vermeiden, denn die Strafen werden - zumindest vorerst - geringer ausfallen, als ursprünglich angedroht.

Abendjournal, 4.6.2013

Zwei Monate Schonfrist

Eine Hand straft, die andere ist ausgestreckt für Verhandlungen. Die EU-Kommission hebt ab Donnerstag Strafzölle auf chinesische Solarpaneele ein. Allerdings nicht 47 Prozent, wie ursprünglich angedroht, sondern zwei Monate lang nur knapp zwölf Prozent. Zeit, um zu einer amikalen Lösung zu kommen, sagt EU-Handelskommissar Karel De Gucht: Die Tür steht offen für Verhandlungen. Aber der Ball liegt jetzt bei China. Gibt es bis Anfang August keine Einigung, sollen die höheren Strafzölle von 47 Prozent fällig werden.

Die EU-Kommission wirft China vor, mit subventionierten Preisen die europäischen Hersteller aus dem Markt zu drängen. Preise, die unter den Herstellungskosten liegen würden: Für uns besteht kein Zweifel, dass da Dumping betrieben wird. Und das einfach zu akzeptieren, hätte das Ende der europäischen Industrie bedeutet. Es ist der größte Anti-Dumping-Fall in der EU. Chinesische Solarpaneele um mehr als 20 Milliarden Euro werden jährlich importiert.

Die Mehrzahl der EU-Staaten hat sich allerdings gegen Strafzölle ausgesprochen, weil sie einen Handelskrieg fürchten. China hat bereits mit Strafzöllen auf Stahlrohre und chemische Produkte aus Europa gedroht.

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