Münchens neues Ägyptisches Museum

Die Sammlungen des Ägyptischen Museums München waren fast 70 Jahre lang in einem Provisorium untergebracht. Vor zehn Jahren beschloss die Stadt München den seit den 1970er Jahren versprochenen Neubau. Jetzt wurde das neue Museum im Kunstareal eröffnet.

  • Blick in Raum Kunst und Zeit

    Blick in Raum Kunst und Zeit

    (c) Staatliches Museum Ägyptischer Kunst

  • Kunst am Bau Maurizio Nanucci

    Kunst am Bau Maurizio Nanucci

    (c) Staatliches Museum Ägyptischer Kunst

  • Kunst am Bau Henk Visch

    Kunst am Bau Henk Visch

    (c) Staatliches Museum Ägyptischer Kunst

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Das Ägyptische Museum in München hat ein neues Zuhause. In dem unterirdischen Neubau aus Beton, Stahl und Glas des Architekten Peter Böhm stehen dem Museum nun rund 1800 Quadratmeter für die Dauerausstellung zur Verfügung, 400 weitere für Sonderausstellungen. Dort finden jetzt "VIPs" wie die Pharaonen Echnaton, Ramses und Hatschepsut Platz, wie Museumsdirektorin Sylvia Schoske sagte. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) nannte das neue Museum bei der Eröffnung am Montag ein "Glanzlicht" und einen "Magneten".

"Wir haben fertig", sagte Museumsdirektorin Schoske und sprach von einem "erfolgreichen und trotz aller Arbeit weitgehend stressfreien Projekt". Für die neue Präsentation seiner Sammlung hat sich das Museum von einem chronologischen Rundgang verabschiedet und seine Kunstwerke nun thematisch geordnet und den verschiedenen Räumen mit Titeln wie "Religion", "Pharao" oder "Jenseitsglaube" zugeteilt. "Es gibt keinen Wettbewerb zwischen den Objekten und ihrer Umgebung", sagte Schoske. Je nach Beleuchtung könnten aber völlig unterschiedliche Stimmungen erzeugt werden.

Erst am Vorabend hatte das alte Haus in der Münchner Residenz seine Tore für immer geschlossen. In einer an altägyptische Riten angelehnten Prozession wurde das letzte Kunstobjekt, das in der neuen Dauerausstellung einen Platz hat, in den Neubau überführt: eine kleine, nur rund zehn Zentimeter hohe und fast 4000 Jahre alte Büste des Pharao Amenemhet III. Der Neubau hat nach Angaben des bayerischen Kunstministeriums gemeinsam mit der neuen Hochschule für Fernsehen und Film (HFF), an die er unterirdisch anschließt, knapp 107 Millionen Euro gekostet. Rund drei Millionen kamen noch einmal für den Umzug des Museums dazu.

Text: dpa, Audio: ORF