Salzburg: Pereira geht schon 2014
Der Vertrag mit Alexander Pereira wird mit 30. September 2014 und damit vorzeitig aufgelöst. Er bleibt heuer und 2014 bei vollen Bezügen Intendant der Salzburger Festspiele. Das hat das Kuratorium der Festspiele in seiner Sitzung heute, Dienstag, Nachmittag beschlossen. Pereira, der 2015 Intendant der Scala in Mailand werden soll, hätte die Festspiele ursprünglich bis September 2016 leiten sollen.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 11.6.2013
Alexander Pereira geht vorzeitig, Eva Halus
Der Vertrag mit Alexander Pereira wird mit 30. September 2014 und damit vorzeitig aufgelöst. Er bleibt heuer und 2014 bei vollen Bezügen Intendant der Salzburger Festspiele. Das hat das Kuratorium der Festspiele in seiner Sitzung heute, Dienstag, Nachmittag beschlossen. Pereira, der 2015 Intendant der Scala in Mailand werden soll, hätte die Festspiele ursprünglich bis September 2016 leiten sollen. Für die Jahre 2015 und 2016 sollen die Festspiele von Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf zusammen mit Präsidentin Helga Rabl-Stadler geleitet werden.
Warten auf Hinterhäuser
Die Position des Intendanten wird ausgeschrieben, erste Festspielsaison des künftigen Intendanten soll das Jahr 2017 sein. "Markus Hinterhäuser ist uns willkommen, diese Jahreszahl ist nicht zufällig", sagte Kurator Bürgermeister Heinz Schaden (S). Bechtolf und Rabl-Stadler werden Mitglieder des Direktoriums sein, sofern der Vertrag mit Helga Rabl-Stadler, Präsidentin und kaufmännische Leiterin der Festspiele, verlängert werden sollte. Auch diese Position soll ausgeschrieben werden.
Rabl-Stadler sagte, sie werde sich für den Posten des Festspiel-Präsidenten bewerben. "Ich bin gebeten worden und ich werde es machen." Kuratoriumsvorsitzende Andrea Ecker, Vertreterin des Bundes, sagte, es werde für beide Ausschreibungsverfahren keine Findungskommission geben, "das Kuratorium ist die Findungskommission". Ende der Bewerbungsfrist ist der 2. September, noch in diesem Jahr soll eine Entscheidung für beide Positionen fallen.
Budget beschlossen
Das umstrittene Budget und das Programm der Festspiele für das Jahr 2014 wurden heute vom Kuratorium genehmigt, und zwar in der von Pereira und Rabl-Stadler vorgelegten, überarbeiteten Form. Die Höhe des Budgets beträgt 61,037 Mio. Euro. Die Halbierung der Gage für den Intendanten, wie von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (S) gefordert, ist vom Tisch. "Immerhin habe ich diese Programme ja auch voll geplant", sagte Pereira. Festspiel-Kurator Heinz Schaden (S) sprach von einem geordneten Übergang: "Die folgenden beiden Jahre sind programmiert, dann trennen sich unsere Wege. Mir war es wichtig, nicht im Streit zu scheiden."
Pereiras Stellungnahme
Alexander Pereira sagte, er werde sich mit voller Begeisterung in die beiden kommenden Sommer stürzen. "Ich erwarte eine Reihe toller Projekte. Die Jahre 2013 und 2014 wird Salzburg meine Hauptbeschäftigung sein, erst dann widme ich Mailand mein Hauptaugenmerk." Zum Thema Sponsoren sagte Pereira, dass wegen seiner Arbeit für Mailand aus Salzburg keine Sponsoren abgezogen würden. "Darüber hinaus aber werden die Festspiele einiges an Energie aufwenden müssen, um zusätzliche Sponsorengelder aufzutreiben", sagte er. "Ich habe mir in Salzburg ein Haus gekauft, weil ich mir nicht vorstellen konnte, je etwas anderes zu machen. Deshalb habe ich unterschrieben. Aber niemand ist auf die Idee gekommen, dass mir die Scala angeboten wird."
Bechtolf leidet nicht unter Profilneurose
Sven-Eric Bechtolf sagte, Pereira habe für 2015 und 2016 fantastische Programme vorgeplant. "Jetzt alles umzuschmeißen wäre eine Profilneurose, die ich nicht habe. Ich finde es ehrenvoll, diese Festspiele wie vorgeplant umzusetzen. Das ist ein großes Vertrauen, das mir da entgegengebracht wird. Ich bedauere Alexanders Weggehen. Ich glaube, wir müssen jetzt vor allem dafür sorgen, dass Pereiras Ideen das Licht der Welt erblicken."
Text: APA/Red., Audio: ORF