Krisensitzung zur Alpine-Pleite

Einen Tag nach dem Insolvenzantrag der Baufirma Alpine ist immer noch offen, wie genau es mit Österreichs zweitgrößtem Baukonzern weitergeht. Und was mit den knapp 5.000 Alpine-Mitarbeitern in Österreich passiert. Masseverwalter und Alpine-Management sind am Nachmittag zu einer ersten Sitzung zusammengekommen. Ergebnisse gibt es noch nicht.

Alpine

(c) FOHRINGER, APA

Abendjournal, 20.06.2013

Manuel Marold

Mehrere Baustellen stehen still

Masseverwalter Stephan Riel und Alpine-Chef Arnold Schiefer sind schon seit dem frühen Nachmittag in Gesprächen. Es geht etwa um die Frage, welche der insgesamt rund 1.200 Baustellen weitergeführt werden - derzeit stehen ja viele Baustellen still, weil mehrere Lieferanten wegen der Insolvenz der Alpine im Moment keine Aufträge ausführen. In der Sitzung geht es aber wohl auch darum, ob Arnold Schiefer Alpine-Chef bleibt - das Sagen hat ja jetzt der Masseverwalter. Er kann bei Bedarf das Management austauschen.

5.000 Mitarbeiter betroffen

Besprochen wird auch, welche Teile des Alpine-Konzerns gerettet werden können, beispielsweise durch einen Verkauf oder eine Auffanggesellschaft, also eine Gesellschaft, die nur die guten und unverschuldeten Unternehmensteile übernimmt und weiterführt. Davon wird auch abhängen, wie viele Mitarbeiter weiterbeschäftigt werden können. Alpine-Tochtergesellschaften wie die Hazet Bau, die Alpine Energie und die Bemo Tunnelling sind nicht insolvent, sondern wirtschaftlich gesund und überlebensfähig. In Österreich sind knapp 5.000 Mitarbeiter von der Insolvenz betroffen, insgesamt hat der Alpine-Konzern 15.000 Mitarbeiter.

Auch deutsche Tochter insolvent

Insolvenz hat mittlerweile auch die deutsche Tochter angemeldet. Dieses Verfahren werde aber gesondert geführt und wirke sich nicht auf den österreichischen Teil aus, heißt es aus Branchenkreisen. Von den verantwortlichen Personen war auch heute niemand zu einem Interview bereit.

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