"Nabucco": Schlappe für OMV und EU
Die Alternativpipeline zum OMV-Projekt "Nabucco" wird künftig an Österreich vorbeigehen - eine Schlappe für die OMV, rund 15 Millionen Euro wurden an Planungskosten in den Sand gesetzt. Und Russland bleibt Lieferant für Österreich - über eine einzige veraltete und verrostete Pipeline, meint der Politologe und Energieexperte Gerhard Mangott.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 27.6.2013
Im Aus für die von der OMV geplant gewesene "Nabucco"-Gaspipeline sieht der Politologe und Russland-Experte Gerhard Mangott einen großen Ansehensverlust, da viel Zeit und Geld in dieses Vorhaben gesteckt worden sei. Die OMV habe viel zu lang an dem unrealistischen Projekt festgehalten, so der Innsbrucker Uni-Professor im Ö1-Morgenjournal. Dass die OMV eine eigene Leitung für ihr Gas am Schwarzen Meer bauen wird, glaubt er nicht.
"EU betrieb Kindesweglegung"
Einen Prestigeverlust sieht Mangott durch das Aus für die Nabucco aber nicht nur für die OMV, sondern auch für die EU. Denn in den letzten vierzehn Monaten habe man schon gesehen, dass die EU-Kommission und Energiekommissar Günther Oettinger "Kindesweglegungsversuche" unternommen hätten, so der Experte. Die Brüsseler Kommission habe in den letzten Monaten anders als früher gesagt, dass man sowohl mit einer Nabucco als auch mit einer TAP, dem Konkurrenzprojekt der transadriatischen Gasleitung von der Türkei über Griechenland und Albanien nach Süditalien, leben könne, weil man sah, dass die Chancen im Sinken begriffen sind, und da wollte sich Oettinger nicht eine politische Niederlage abholen, meint der Politologe.
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