Mehr Arbeitslose im Juni

In Österreich ist die Arbeitslosigkeit im Juni weiter gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr waren um 30.000 Menschen mehr ohne Job. Besonders betroffen waren die Industrie, der Tourismus und der Bau. Was die Mitarbeiter des Baukonzerns Alpine angeht, zeigt sich Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) aber zuversichtlich.

Mittagsjournal, 1.7.2013

Bis zu 2.600 Alpine-Arbeitsplätze sicher

Bei der Alpine hat die große Auffanglösung nicht geklappt, jetzt bemüht man sich um regionale Lösungen. Die funktionieren offenbar ganz gut. Schon jetzt sind 1.800 Arbeitsplätze auf diese Art gesichert. Arbeits- und Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) geht davon aus, dass es diese Woche auch noch für regionale Lösungen in Tirol und Salzburg grünes Licht gibt: "Dann hätten wir von den acht Bundesländern, in denen die Alpine tätig ist, sieben erledigt. Das heißt die Zahl 1.800 wird sich noch entsprechend erhöhen."

Hundstorfer geht davon aus, dass die Zahl der gesicherten Arbeitsplätze nach der Alpine-Pleite auf zumindest 2.500 oder 2.600 steigen wird. Es könnten aber auch noch mehr werden.

Bei Jugendarbeitslosigkeit nur Deutschland besser

Das ändert aber nichts daran, dass die Arbeitslosigkeit in Österreich weiter steigt, und das jetzt schon ziemlich genau zwei Jahre lang ununterbrochen. Österreich könne sich eben nicht abkoppeln von der Entwicklung in Europa - und da sind große und wichtige Handelspartner seit Jahren in der Krise, zum Beispiel Italien. Dennoch, und das wird die Regierung nicht müde zu betonen, hat Österreich immer noch die niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU. Bei der Jugendarbeitslosigkeit ist nur Deutschland noch besser.

Das liege unter anderem an der Lehrlingsausbildung, bei der Jugendliche direkt in den Betrieben ausgebildet werden, sagt Hundstorfer. Nicht in allen Branchen würden aber genug Lehrlinge aufgenommen, so etwa im Tourismus. Trotzdem sei die Lehrlingsausbildung mittlerweile zu einem Exportartikel Österreichs geworden, auch Schweden wolle das System jetzt übernehmen.