Prominente Abschiede aus dem Nationalrat

Die heute startende Plenarwoche des Nationalrats ist für etliche Abgeordnete die letzte: Von den 183 Abgeordneten werden 41 definitiv nach der Wahl nicht mehr dem Hohen Haus angehören. Unter ihnen sind etliche Polit-Prominente.

Mittagsjournal, 3.7.2013

"Entzugserscheinungen"

Vor allem in der ÖVP ist die Zahl der Abgänge vom Parlament groß: Unter ihnen der Zweite Nationalratspräsident Fritz Neugebauer, Finanzsprecher Günter Stumvoll, Ex-Staatssekretärin Christine Marek und Ex-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein. Letzterer vergleicht die Politik mit einer Droge, von der man abhängig sei, und erwartet "Entzugserscheinungen".

Aus der SPÖ-Fraktion scheidet unter anderem Ex-Eisenbahner-Gewerkschaftschef Wilhelm Haberzettl aus. Was er in Zukunft vermissen wird? Die "spannende Tätigkeit in den Ausschüssen, den Wettbewerb der Diskussion in der eigenen Fraktion." Nicht abgehen würden ihm die "taktischen Seitenschritte der andern Fraktionen".

"Jede Zeit hat ihre Politiker"

Aus der FPÖ-Fraktion kandidiert der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf nicht mehr, ebenso wie Martin Strutz, der es zu Haiders Zeiten bis zum stellvertretenden Landeshauptmann Kärntens gebracht hatte. "Jede Zeit hat ihre Politiker", so Strutz.

Bei den Grünen verabschiedet sich der langjährige Gesundheitssprecher Kurt Grünewald. Er sagt, er werde die Kontakte zu vielen "spannenden Menschen" vermissen, auch außerhalb des Parlaments. Als Frust betrachtet Grünewald, dass in der Politik das bessere Argument oder Wissen nicht reiche, um etwas durchzusetzen.

Beim BZÖ wird Peter Westenthaler - immerhin zu Haiders Zeiten FPÖ-Klubobmann - nicht wieder kandidieren. Er war heute Vormittag nicht im Nationalrat erreichbar, krankheitshalber entschuldigt. Vom Team Stronach sind zur Zeit keine Abgänge anlässlich der Neuwahl bekannt.