Anstieg des Meeresspiegels unaufhaltbar
Die Treibhausgase, die heute auf der Erde ausgestoßen werden, könnten den Meeresspiegel noch jahrhundertelang ansteigen lassen - und zwar um mehr als zwei Meter pro zusätzlichem Grad Celsius. Und der Mensch kann daran nichts mehr ändern. Das ist das ernüchternde Szenario einer Studie eines internationalen Meteorologenteams, dem auch ein Innsbrucker Wissenschafter angehört.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 16.7.2013
Mehr Extremereignisse
Es ist nur eines von mehreren möglichen Szenarien, aber eines auf wissenschaftlich fundierter Basis: Im ganzen 20.Jahrhundert ist der Meeresspiegel um rund 0,2 Meter gestiegen, normalerweise wird er in Millimetern pro Jahr gemessen. Doch nun steigt die Erderwärmung so stark an, dass sogar das so hartnäckige Eis Grönlands und der Antarktis zu schmelzen droht. Diese Gletscherschmelze wird in den nächsten Jahrhunderten fünfzig Prozent des Meeresspiegelanstiegs verursachen, sagt der Innsbrucker Gletscherforscher Ben Marzeion, Mitautor der einschlägigen aktuellen Studie. Das bedeute, dass die Häufigkeit von Extremereignissen wie Sturmfluten zunehmen werde.
Das ernüchternde daran: Um das alles zu verhindern, genügt es nicht, die Erderwärmung zu stoppen, es müsste sogar noch kühler werden als jetzt, und das schafft der Mensch nicht. Aber immerhin könne man sich auf den Anstieg des Meeresspiegels vorbereiten, so Marzeion.
Erben werden das Problem vor allem kommende Generationen so der Forscher: Den Zwei-Meter-Anstieg erwartet er noch nicht für dieses Jahrhundert. Ab 2100 könnte er aber umso schneller erreicht sein.
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