Urlaub: Nicht alle Probleme sind Reisemängel

Ständiger Lärm, Schimmel im Bad, der versprochene Meerblick auf die Hauswand gegenüber oder Wanzen im Bett. Solche bösen Überraschungen können einem den Urlaub gehörig vermiesen. Doch nicht alles, was einen stört, ist auch ein Reisemangel, für den man Geld zurück bekommt.

Morgenjournal, 27.7.2013

Schon während des Aufenthalts reklamieren

Wer sich Enttäuschungen im Urlaub ersparen will, sollte schon beim Buchen kritisch sein und die blumigen Hotelbeschreibungen in den Reisekatalogen genau lesen, rät Barbara Forster vom Europäischen Verbraucherzentrum Österreich. Bei einer kurzen Transferzeit vom Flughafen zum Hotel sei mit Fluglärm zu rechnen. "Verkehrsgünstige Lage" deute auf eine laute Straße nebenan hin. Ein meer"seitiges" Zimmer habe noch lange keinen Meer"blick" und der "schöne Strand" sei mit Sicherheit kein Sandstrand, denn sonst würde "Sandstrand" dort stehen.

Ist im Angebot aber ausdrücklich von einem "Sandstrand" die Rede und der stellt sich am Reiseziel angekommen als Felsstrand heraus, besteht sehr wohl ein Reisemangel. Dann empfiehlt sich, schon während des Aufenthalts zu reklamieren. Eine Möglichkeit ist laut Barbara Forster, in ein anderes Zimmer oder Hotel umzuziehen.

Wichtig: Fotos machen

Ist es nicht möglich, den Mangel zu beheben, sei es essentiell, sich vom Reiseleiter bestätigen zu lassen, dass man reklamiert hat, dass aber keine Abhilfe geschaffen werden konnte. Wichtig sei natürlich auch, dass man Fotos macht, "Beweise sichert".

Zu Hause angekommen sollte man einen eingeschriebenen Brief an den Reiseveranstalter schicken, in dem man genau dokumentiert, was passiert ist. Bei der Geldforderung kann die sogenannte "Wiener Liste" für Reisepreisminderung, eine Sammlung reiserechtlicher Urteile, als Orientierung dienen.

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