Nahost-Verhandlungen wieder begonnen

Nach fast drei Jahren Unterbrechung haben Israelis und Palästinenser in Washington formal ihre direkten Gespräche wieder aufgenommen. Die israelische Chefunterhändlerin, Justizministerin Tzipi Livni, und ihr palästinensischer Gegenpart Sayeb Erakat nahmen am Abend an einem Fastenbrechen mit US-Außenminister Kerry teil. Dieser sprach von einem "sehr besonderen" Augenblick.

Morgenjournal, 30.7.2013

Positiv verlaufen

"Es war ein konstruktives und produktives Treffen der beiden Parteien", sagte ein Vertreter des US-Außenministeriums nach dem rund 90-minütigem Arbeitsessen. Sie seien mit gutem Glauben und ernsthaften Absichten in das Treffen gegangen. "Wir freuen uns darauf, die Gespräche morgen früh fortzusetzen."

Am Sonntag hatte die israelische Regierung die Freilassung von mehr als 100 palästinensischen Häftlingen beschlossen. Die Palästinenser hatten die Freilassung dieser Häftlinge, die schon vor dem ersten Oslo-Friedensvertrag von 1993 inhaftiert worden waren, zur Voraussetzung für ihre Rückkehr an den Verhandlungstisch gemacht.

Neun Monate Verhandlungen

Nach dem formalen Gesprächsauftakt wird der frühere US-Botschafter in Israel, Martin Indyk, die eigentlichen Verhandlungen am Dienstag leiten.

Zuvor hatten sich beide Seiten darauf geeinigt, dass sie mindestens ein dreiviertel Jahr über einen konkreten Friedensplan verhandeln wollen. Israelis und Palästinenser hätten sich auf "direkte Gespräche über einen endgültigen Status" geeinigt, der "einen Kalender von mindestens neun Monaten" vorsehe, sagte eine US-Außenamtssprecherin. Dabei handle es sich aber nicht um eine Frist.

US-Präsident Barack Obama rief beide Konfliktparteien auf, mit "gutem Willen" in die ersten Direktverhandlungen seit drei Jahren einzutreten. Die Ausgangslage sei "vielversprechend", sagt er vorsichtig optimistisch, allerdings müssten jetzt "schwierige Entscheidungen" getroffen werden. (Text: APA)

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